Weil die SPD-Staatssekretärin Sawsan Chebli auf einem Bild eine Rolex trägt, kritisiert sie ein Facebook-User stark. Mehrere Politiker nehmen Chebli in Schutz.
Sawsan Chebli (SPD), Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales, spricht während einer Pressekonferenz zur Verleihung des #Farbenbekennen-Award.
Sawsan Chebli (SPD), Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales, spricht während einer Pressekonferenz zur Verleihung des #Farbenbekennen-Award. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die deutsche SPD-Politikerin Sawsan Chebli trägt auf einem Facebook-Bild eine Rolex.
  • Jetzt wird sie wegen der Luxusuhr im Netz beschimpft.
  • Mehrere Politiker stehen für Chebli ein.
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Im Januar 2014 postete Sawsan Chebli ein Bild auf Facebook. Um ihr Handgelenk: eine Rolex «Datejust 36». Die Armbanduhr kostet rund 8300 Franken. Grund genug für ein Facebook-User, die deutsche sozialdemokratische Politikerin anzufeinden.

«Alles, was man zum Zustand der deutschen Sozialdemokratie 2018 wissen muss», schreibt er in einem Post. Wegen der daraus entstandenen erhitzen Diskussion sah sich Chebli offenbar zu einer Reaktion gezwungen. In wenigen Zeilen erzählt sie von ihrer Kindheit. «Mir sagt keiner, was Armut ist.»

Wie die «Bild»-Zeitung schreibt, flohen Cheblis Eltern 1948 aus Palästina in den Libanon. Dort hätten sie fast 20 Jahre in einem Flüchtlingslager gelebt. Letztlich sei die Familie nach Deutschland eingewandert, Chebli erblickte 1978 in Berlin das Licht der Welt.

Unterstützung von deutschen Politikern

Mehrere Politiker nehmen die SPD-Staatssekretärin in Schutz. So auch FDP-Chef Christian Lindner. Auf Twitter schrieb er: «Was Sawsan Chebli mit ihrem veridenten Geld macht, geht niemanden etwas an.» Schliesslich müsse man nicht arm sein, um gegen Armut zu sein.

Auch der Generalsekretär der SPD, Lars Klingbeil, setzt sich für seine Parteikollegin ein. Er habe grossen Respekt vor ihrem Weg und sei froh, dass Deutschland solche Aufstiegsgeschichten schreibe.

In einem erneuten Post stellt Chebli klar: «Ich würde ja sofort alles verschenken, was ich habe, wenn wir dann allein regierten.»

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