Nach Blockaden sind drei deutsche Mitglieder der «Letzten Generation» zu Haftstrafen verurteilt worden. Es ist das bisher härteste Urteil gegen die Gruppe.
heilbronn letzte generation
Unterstützer der angeklagten Klimaaktivisten der «Letzten Generation» demonstrieren vor dem Amtsgericht in Heilbronn (D). - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Deutschland wurden drei Aktivisten der «Letzten Generation» zu Haftstrafen verurteilt.
  • Es ist das bisher härteste Urteil gegen die Mitglieder der Klimabewegung.

Drei deutsche Mitglieder der Klimabewegung «Letzte Generation» sassen nur wenige Stunden nach einer Verurteilung wieder auf der Strasse. Nun müssen sie für mehrere Monate ins Gefängnis. Es ist das bisher härteste Urteil gegen Aktivisten der Gruppe.

Wie kam es dazu?

Drei Aktivisten wurden im März wegen einer Strassenblockade zu Geld- und kurzen Freiheitsstrafen verurteilt. Nur wenige Stunden später sassen sie aber wieder auf der Strasse. Und klebten sich erneut fest.

«Eine schnellere Rückfallgeschwindigkeit kann es nicht geben», wird die im Fall tätige Staatsanwältin vom «Spiegel» zitiert. «Sie haben das erste Urteil nicht zum Anlass genommen, ihr Verhalten zu hinterfragen».

Gesamtstrafe noch ausstehend

Wegen Nötigung wurden die Aktivisten in der Folge zu Haftstrafen von fünf, vier und drei Monaten ohne Bewährung verurteilt. Es ist das bislang härteste Urteil, das in Deutschland bisher gegen die Klimabewegung verhängt wurde.

Letzte Generation
Aktivisten der Gruppe «Letzte Generation» protestierten mehrmals in Deutschland. Hier in Hannover. (Archiv)
Polizei
Die Polizei zerrt einen «Klima-Kleber» in Passau von der Strasse.
Kima
Oft kleben sich die Protestanten auf den Asphalt.
Klimaaktion Letzte Generation
Mit Hilfte von Speiseöl oder anderen Flüssigkeiten versuchen die Behörden, den Klebstoff zu lösen.
Klima
Durch die Aktionen will die «Letzte Generation» gegen die «Zerstörung unserer Lebensgrundlagen» protestieren.

Ein weiterer Angeklagter erhielt drei Monate Haft auf Bewährung. Das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig.

Mit der Aktion hätten sie auf mangelhafte Massnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels aufmerksam machen wollen, so die Aktivisten. «Ich möchte später zu den Menschen gehören, die sagen können: Ich habe alles in meiner Macht Stehende getan, um den Klimawandel aufzuhalten», wird ein Angeklagter zitiert.

Bereitet Ihnen der Klimawandel Sorgen?

Ein weiterer betonte, er sehe derzeit keine anderen wirksamen Protestformen als die Strassenblockaden. Die Aktivisten seien friedlich, zerstörten nichts und drohten niemandem Gewalt an. «Ich sehe unseren Protest nicht als Verbrechen», so der Aktivist.

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