Am sechsten grossen Protesttag gegen die Rentenreform in Frankreich haben Demonstranten sämtliche Raffinerien im Land blockiert.
Proteste in einem Industriegebiet in Miramas in Südfrankreich
Proteste in einem Industriegebiet in Miramas in Südfrankreich - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Proteste gegen Rentenreform legen Teile des öffentlichen Lebens lahm.

«Es werden keinerlei Produkte aus den Raffinerien ausgeliefert», sagte der CGT-Gewerkschafter Eric Sellini am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Das Unternehmen TotalEnergies versicherte, dass es derzeit nicht an Treibstoff fehle, da alle Tankstellen ihre Depots gefüllt hätten.

Die französische Bahn meldete einen Ausfall von etwa 80 Prozent ihrer Fernzüge. In Paris und anderen Grossstädten war der öffentliche Nahverkehr massiv gestört. In zahlreichen Schulen fiel der Unterricht aus. Zwischen 20 und 30 Prozent der Flüge sollten ausfallen.

«Wir dürfen nicht aufgeben, wir können die Regierung noch dazu bewegen, die 64 Jahre wieder aufzugeben», sagte CFDT-Gewerkschaftschef Laurent Berger dem Sender LCI. Zu den Kernpunkten der derzeit im Senat debattierten Reform zählt die Anhebung des Rentenalters von 62 auf 64 Jahre. «Es werden noch mehr Menschen auf die Strassen gehen, da bin ich sicher», sagte Berger.

Landesweit sind etwa 265 Demonstrationen geplant. In Paris beginnt der Protestmarsch um 14.00 im Süden der Stadt. An früheren Protesttagen waren nach offiziellen Angaben bis zu 1,27 Millionen Menschen auf die Strasse gegangen, die Gewerkschaften hatten von 2,5 Millionen Teilnehmern an den Demos gesprochen. Beide Seiten erwarten mit Spannung, ob die Bewegung nun zu- oder abnimmt.

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