Deliveroo mit einem katastrophalen Börsendebüt
Der Börsengang des Essenslieferdienstes Deliveroo hatte die Phantasie der Anleger beflügelt, aber die Realität ist ernüchternd.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Lieferdienst Deliveroo hatte vor kurzem sein Börsendebüt.
- Doch die Aktie stürzte gleich nach dem Start um fast ein Drittel ab.
- Grosse Vermögensverwalter machten beim Debüt, wegen des Umgangs mit Kurieren, nicht mit.
Nach dem Start kannte die Aktie nur eine Richtung - nach unten. Das Börsendebüt von Deliveroo ist gründlich daneben gegangen: Die Aktien des Essenslieferdienstes stürzten gleich nach dem Start an der Londoner Börse um fast ein Drittel ab. Zuletzt kosteten sie mit einem Abschlag von rund 22 Prozent 306 Pence.
Deliveroo Börsendebüt ist ein Rückschlag für London
Dabei waren die letzten Meter vor dem Börsengang auch schon holprig: Der Ausgabepreis von 390 Pence je Aktie lag am unteren Ende der Bewertungsspanne. Das schief gegangene Börsendebüt ist auch ein Rückschlag für die Bemühungen Londons. London wollten nach dem Brexit zu einem attraktiven Ort für Börsengänge und Technologiekonzerne zu werden.
Weg zur Profitabilität ist fraglich
Selbst mit dem Ausgabepreis am unteren Ende der Preisspanne habe der Lieferdienst zu viel verlangt für seine Verluste schreibende Lieferplattform. Dies sagte Analyst Neil Wilson von Markets.com. In einem sehr harten Wettbewerbsumfeld sei der Weg für Deliveroo zur Profitabilität fraglich.
Einige der grössten Vermögensverwalter Grossbritanniens hatten bereits in der vergangenen Woche mitgeteilt: Beim Börsengang von Deliveroo nicht mitzumachen, weil der Umgang des Unternehmens mit seinen Kurieren nicht ihren verantwortungsvollen Investmentgepflogenheiten entspreche.