Dauerkonflikt in der Ostukraine: UN erhöht Opferzahl deutlich
Laut einer Schätzung der UN gibt es noch mehr Opfer in der Ostukraine. Die Zahl hat sich deutlich erhöht, die Krise dauert seit acht Jahren.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Konflikt in der Ostukraine dauert seit acht Jahren.
- Nun hat die UN die geschätzte Opferzahl deutlich nach oben korrigiert.
- Es gibt jedoch weniger Opfer durch direkte Kampfhandlungen.
Die Vereinten Nationen haben ihre Schätzung zu Opfern im Dauerkonflikt in der Ostukraine deutlich erhöht. Dieser währt seit knapp acht Jahren. Bis Ende 2021 seien mehr als 14'200 Menschen getötet worden, teilte die Beobachtermission der UN am Mittwoch mit.
Darunter seien mindestens 3400 Zivilisten, rund 4400 Regierungssoldaten und etwa 6500 Rebellenkämpfer. Ende Februar 2021 waren die Experten noch von rund 1000 Toten weniger ausgegangen. Die UN wertet regelmässig ihre neu vorliegenden Daten aus und passt ihre Angaben entsprechend an.

Der UN zufolge wurden im vergangenen Jahr 25 Zivilisten getötet. Die Armee verzeichnete laut eigenen Angaben in den vergangenen zwölf Monaten rund 70 Tote. Die Separatisten sprachen von 90 Getöteten.
Weniger Opfer durch direkte Kampfhandlungen
Die Zahl der zivilen Opfer durch direkte Kampfhandlungen geht den UN-Angaben zufolge dabei weiter zurück. Das Gros der durch Kämpfe getöteten und verletzten Zivilisten befand sich demnach in den von Separatisten kontrollierten Gebieten.

Seit April 2014 kämpfen im Donbass ukrainische Regierungstruppen gegen von Russland unterstützte Separatisten. Ein unter deutsch-französischer Vermittlung vereinbarter Friedensplan von 2015 liegt auf Eis.