Die EU-Kommission mahnt Tiktok zu Daten- und Jugendschutz. Ausserdem wurden Bedenken bezüglich der Verbreitung russischer Desinformation geäussert.
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Mitarbeiter der US-amerikanischen und kanadischen Regierungen müssen die Social-Media-App Tiktok wegen Sicherheitsbedenken von ihren Dienstgeräten löschen. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • EU-Vizepräsidentin Jourova hat sich mit dem Tiktok-Chef getroffen.
  • Dabei äusserte sie zahlreiche Bedenken.
  • Unter anderem ging es um den Daten- und Jugendschutz.

Die EU-Kommission hat den Chef der beliebten Video-App Tiktok, Shou Zi Chew, zur Einhaltung europäischer Daten- und Jugendschutzregeln ermahnt. Vizepräsidentin Vera Jourova habe Chew bei einem Treffen am Dienstag in Brüssel unter anderem mit Bedenken hinsichtlich des Schutzes personenbezogener Daten von Europäern, der Sicherheit von Kindern auf Tiktok sowie der Verbreitung russischer Desinformation konfrontiert, hiess es nach dem Treffen aus der Brüsseler Behörde.

Internetplattform schon lange in Kritik

Chew hielt sich in der belgischen Hauptstadt auf, um ausserdem die für Wettbewerb zuständige Vizepräsidentin Margrethe Vestager, Justizkommissar Didier Reynders und Innenkommissarin Ylva Johansson zu treffen.

Die zum chinesischen Bytedance-Konzern gehörende Internetplattform ist schon lange unter anderem wegen unzureichenden Datensicherheit und mangelnden Schutz junger Nutzerinnen und Nutzer in der Kritik. Befürchtet wird etwa, dass der chinesische Staat Zugriff auf Tiktok-Daten haben könnte. Tiktok weist das zurück.

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Tiktok-Logo. - AFP/Archiv

Jourova betonte nach dem Treffen: «Ich zähle darauf, dass Tiktok seine Zusagen vollständig einhalten wird, um EU-Recht zu respektieren und Vertrauen der europäischen Regulierungsbehörden zurückzugewinnen.» Es könne keinen Zweifel daran geben, dass die Daten der Nutzer in Europa sicher seien und nicht «dem illegalen Zugriff von Behörden aus Drittländern» ausgesetzt seien.

EU-Justizkommissar Reynders habe bei dem Treffen betont, dass Tiktok bei der Verarbeitung personenbezogener Daten die Regeln der Datenschutzgrundverordnung erfüllen müsse. «Die Vorschriften sind eindeutig und müssen vollständig eingehalten werden.» Mit Blick auf den Kampf gegen Hassrede attestierte Reynders Tiktok eine positive Entwicklung, sah aber noch immer Raum für Verbesserung.

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