Coronavirus: Koblenzer (D) Apotheke verkauft Impfstoff-Globuli
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Koblenzer Apotheke verkaufte Biontech-Globuli.
- Die Streukügelchen wurden mit Resten von Impfstoffen angereichert.
- Schutz ist damit aber nicht geboten, es droht ein Nachspiel.
In zahlreichen Ländern laufen die Impfkampagnen gegen das Coronavirus derzeit auf Hochtouren. Viele Impfwillige warten aber noch immer auf einen Termin. Alternativen zum Schutz gibt es keine. Eine Apotheke in Koblenz (D) bot trotzdem eine an: Globuli.
Ob Moderna, AstraZeneca oder Biontech – alle drei Vakzine standen als homöopathische Streukügelchen zum Verkauf.
Globuli statt Impfung – ist das tatsächlich möglich? Die «Bild» hat beim Paul-Ehrlich-Institut nachgefragt. Die Antwort: Auf keinen Fall. «Aus der Kombination von Zucker mit ‹nichts› sind weder positive noch negative Auswirkungen zu erwarten.» Schutz bieten die Kügelchen also keineswegs.
Streukügelchen mit Vakzin-Resten angereichert
Und was sagt der Hersteller dazu? Es sei ein Missverständnis gewesen. «Das von uns angebotene Produkt ist ausdrücklich kein Ersatz für eine Impfung und führt auch zu keinem impfähnlichen Schutz», heisst nach Kritik nun auf der Webseite der Apotheke. Die Streukügelchen sollten nur dazu beitragen, dass die Impfung besser vertragen werde.
Die Kügelchen seien demnach mit Impfstoff-Resten produziert worden, welche sonst in den Abfall gewandert wären. Dies erklärte eine Angestellte gegenüber der «Bild».
Die Globuli werden mittlerweile nicht mehr verkauft. Ein Nachspiel könnte es dennoch geben: Die deutschen Behörden prüfen, ob ein Verstoss gegen Vorschriften vorliegt.