Die Corona-Zahlen steigen und steigen. Immer mehr Länder erleben einen allmählichen Stillstand des gesellschaftlichen Lebens. In Griechenland etwa herrscht regional nachts ein Ausgehverbot.
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Menschen laufen in Griechenland mit Masken durch die Strasse. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Corona-Pandemie sorgt in Deutschland für einen teilweisen Lockdown.

Um eine drohende Überlastung der Gesundheitssysteme zu vermeiden, greifen auch andere Länder zu unterschiedlichen Massnahmen - von Geschäftsschliessungen über Kontaktbeschränkungen bis hin zu nächtlichen Ausgangssperren.

In Griechenland etwa wird im Grossraum der Hafenstadt Thessaloniki wegen zahlreicher Corona-Fälle ab Dienstag ein Lockdown verhängt. Bürger, die tagsüber ausgehen möchten, müssen eine Nachricht per Kurznachrichtendienst (sms) an die Behörden schicken. Zwischen 21.00 Uhr abends und 05.00 Uhr morgens gilt ein Ausgangsverbot. Zudem wird der Flughafen von Thessaloniki geschlossen. Zuvor waren im Grossraum der zweitgrössten griechischen Stadt mit rund einer Million Einwohner mehr als 1300 Corona-Infektionen diagnostiziert worden.

Ausserdem gilt nun in ganz Griechenland Maskenpflicht. In sogenannten roten Zonen, in denen die Corona-Zahlen hoch sind, müssen ab Dienstag zudem Restaurants, Bars, kulturelle und andere Freizeiteinrichtungen schliessen. Das betrifft auch den Grossraum der Hauptstadt Athen. Diese Massnahmen sollen vorerst für einen Monat gelten.

Italien will im Kampf gegen die zweite Corona-Welle alle Museen und Ausstellungen schliessen. Die Mitte-Links-Regierung plant für öffentliche Transportmittel eine Obergrenze, nach der nur die Hälfte der Plätze besetzt werden darf. Einkaufszentren sollen künftig landesweit an Wochenenden schliessen. In Rom wurde erwartet, dass das entsprechende Dekret bis Dienstag fertig werden dürfte.

Die italienische Regierung hatte ihre Massnahmen zum Corona-Schutz bereits im Laufe des Oktobers mehrfach verschärft. Seit längerem gilt eine Maskenpflicht auch im Freien. Seit einer Woche sind Theater und Kinos geschlossen. Bars und Restaurants dürfen nur noch bis 18.00 Uhr Gäste bedienen. Das 60-Millionen-Einwohner-Land hatte am Sonntag rund 30 000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden registriert, am Montag waren es rund 22 250. Ausserdem starben an beiden Tagen jeweils mehr als 200 Menschen mit oder an Covid-19.

Auch in den Niederlanden wird erwartet, dass die Regierung erneut Massnahmen verschärfen wird. So sollen Kinos, Theater und Museen schliessen. Vor knapp drei Wochen war ein Teil-Lockdown verhängt worden. Die Zahl der Neu-Infektionen lag vor dem Wochenende bei mehr als 10 000 binnen 24 Stunden, scheint aber nun langsam zurückzugehen. Doch der Druck auf Krankenhäuser bleibt nach wie vor sehr hoch.

Auch in Österreich, das am Montagabend von einem Terroranschlag in Wien erschüttert wurde, gilt ähnlich wie Deutschland ein teilweiser Lockdown. Seit Dienstag sind die Gastronomie und fast das gesamte Kultur- und Freizeitangebot geschlossen. Zwischen 20 Uhr und 6 Uhr in der Früh dürfen die Menschen ihre Wohnung nur noch mit einem guten Grund verlassen. Dazu zählt auch ein Spaziergang. Im Gegensatz zum Lockdown im Frühjahr bleiben dieses Mal aber der Handel und auch die meisten Schulen offen. Die Massnahmen sollen bis Ende November gelten.

In Österreich und der Schweiz, die ähnlich wie im Frühjahr mit besonders vielen Corona-Infektionen zu kämpfen hat, wird inzwischen die Debatte um die sogenannte Triage immer lauter. Dabei entscheiden Ärzte anhand der Überlebenschancen der Patienten, wer bei Bettenknappheit behandelt wird und wer nicht. Das Alter spiele dabei eine wichtige Rolle, aber nicht die einzige, wird vonseiten der Intensivmediziner betont.

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