Angesichts des wieder starken Anstiegs der Corona-Infektionszahlen werden in ganz England die Restriktionen in der Gastronomie verschärft.
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Aussenbereich von einem Pub in London. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • England verschärft die Regeln für die Gastronomie.
  • Restaurants und Pubs müssen bereits um 22.00 Uhr schliessen.

In England werden die Restriktionen in der Gastronomie verschärft. Grund sind die stark Ansteigenden Corona-Infektionszahlen-

Ab Donnerstag müssen alle Restaurants, Pubs und Bars um 22 Uhr schliessen, wie die Regierung in London am Montagabend mitteilte. Auch darf in den gastronomischen Einrichtungen nur noch am Tisch bedient werden.

Johnson stellt Massnahmenpaket vor

Diese Regelungen gehören zu einem neuen Massnahmenpaket gegen das Coronavirus, welches Premierminister Boris Johnson am Dienstag vorstellen will. In einzelnen Regionen von Nord- und Zentralengland sind derartige Einschränkungen in der Gastronomie bereits in Kraft. Die neuen landesweiten Massnahmen seien notwendig, um «den Wiederanstieg der Virus-Fälle unter Kontrolle zu halten», sagte ein Regierungssprecher.

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Boris Johnson, Premierminister von Grossbritannien, kommt mit Mundschutz zu einem Gottesdienst anlässlich des 80. Jahrestages der Luftschlacht um Grossbritannien in der Abtei von Westminster. - dpa

Die britische Regierung ist nur für die Infektionsschutzmassnahmen in England zuständig. Es wird jedoch erwartet, dass auch die übrigen Teile des Vereinigten Königreichs in Kürze neue Corona-Restriktionen verhängen. Also auch für Schottland, Wales und Nordirland.

Am Montag hatten die Chefs der Gesundheitsdienste in ganz Grossbritannien die Corona-Alarmstufe von drei auf vier angehoben. Die Stufe vier bedeutet, dass das Virus in «gesteigertem» Ausmass übertragen wird beziehungsweise die Infektionsrate «in exponentieller Weise» steigt.

Tägliche Infektionen könnten auf 50'000 steigen

Bis Mitte Oktober könnten die täglich verzeichneten Neuinfektionen mit dem neuartigen Coronavirus in Grossbritannien einen Stand von 50'000 erreichen. So warnte der wissenschaftliche Berater der Regierung, Patrick Vallance, in einer Fernsehansprache. Derzeit liegen sie bei etwa 6000.

Die tägliche Zahl von Corona-Toten könnte bis Mitte November auf etwa 200 Fälle steigen. Dies sollte sich die Lage im selben Tempo weiter verschlechtern, sagte Vallance.

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Ein Mann geht im Schutzanzug über eine Strasse in Westminster im Zentrum Londons. - dpa

Der oberste Mediziner in England, Chris Whitty, verglich die Lage mit jener in Spanien und Frankreich. Dort verdopple sich die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen etwa alle sieben Tage.

Die Bevölkerung forderte er auf, die Abstandsregeln einzuhalten. «Dies ist nicht das Problem von irgendjemandem. Dies ist unser aller Problem», betonte er.

Grossbritannien ist das am schwersten von der Corona-Pandemie betroffene Land Europas. Fast 42'000 Menschen sind dort laut den offiziellen Statistiken bereits an den Folgen der Infektion gestorben. Vorübergehenden hatte sich das Infektionsgeschehen in den Sommermonaten beruhigt. Nun steigt die Zahl der täglichen Neuinfektionen seit einiger Zeit wieder rapide an.

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