Sebastian Kurz (ÖVP) bezichtigte seinen Vorgänger Christian Kern (SPÖ), er habe Festplatten ebenso wie er zerstören lassen. Dieser wehrt sich nun und droht.
Christian Kern
Christian Kern an einer Konferenz (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sebastian Kurz (ÖVP) liess mehrere Festplatten aus seinem Kabinett zerstören.
  • Daraufhin rechtfertigte er sich damit, dass das «normales Prozedere» sei.
  • Auch sein Vorgänger, Christian Kern (SPÖ), sei so vorgegangen – dieser sieht das anders.

Wenige Tage vor der Absetzung von Sebastian Kurz (ÖVP) liess ein Mitarbeiter Drucker-Festplatten aus dem Kabinett des österreichischen Bundeskanzleramts schreddern.

Auf «Servus TV» erklärte sich der ehemalige Bundeskanzler Österreichs und unterstellte seinem Vorgänger selbiges Verhalten. Die Vorgehensweise sei «normales Prozedere» und «auch die Übergabe von Christian Kern (SPÖ) verlief so», sagte Kurz.

Kern hat nun einen Brief veröffentlicht, mit dem er sich an seinen Nachfolger wendet. Daraus geht hervor, dass er mit den Aussagen von Kurz überhaupt nicht einverstanden ist. Denn: «Ein Schreddern von Festplatten fand nicht statt.» Solches Vorgehen könne Sebastian Kurz also gar nicht als «normales Prozedere» bekannt sein.

Der Kern der Aussage

Weiter erläutert Kern: «Deine Behauptung, Sebastian, die Übergabe von mich an dich sei so verlaufen, [...] ist daher unrichtig.»

Nun fordert Kern, dass Kurz seine Aussagen bis Montag widerruft. Ansonsten, so Kern, «müsste ich meine Anwälte um Prüfung bitten, ob hier gerichtliche Hilfe in Anspruch genommen werden muss. Um meinen guten Ruf zu wahren.»

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