Mindestens 115 Migranten stürmten aus Marokko in die spanische Exklave Ceuta. Und dies, obwohl um Ceuta ein sechs Meter hoher Zaun ragt.
Flüchtlinge sitzen auf dem Grenzzaun, der die spanische Enklave von Marokko trennt. (Archivbild)
Flüchtlinge sitzen auf dem Grenzzaun, der die spanische Enklave von Marokko trennt. (Archivbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mindestens 115 Migranten überwanden den Grenzzaun zur spanischen Exklave Ceuta (ES).
  • Dabei seien die Flüchtlinge aggressiv und gewaltsam vorgegangen.

Bei einem neuen Massenansturm afrikanischer Migranten sind mindestens 115 Menschen von Marokko aus in die spanische Nordafrika-Exklave Ceuta gelangt. Am Mittwochmorgen sei es ihnen gelungen, gewaltsam den sechs Meter hohen doppelten Grenzzaun zu überwinden, sagte ein Sprecher der Regierungsvertretung in Ceuta der Deutschen Presse-Agentur.

Sieben Polizisten seien bei dem Versuch verletzt worden, die Migranten abzuwehren. Jedoch sei nur einer von ihnen so schwer verletzt, dass er im Krankenhaus behandelt werden musste.

Die Flüchtlinge griffen die Beamten unter anderem mit Branntkalk an, der beim Kontakt mit der Haut gefährliche Verätzungen verursacht. «Eine Umarmung mit guten Wünschen für eine baldige Genesung für die sieben Polizisten», twitterte die spanische Guardia Civil. Insgesamt hätten 300 Migranten versucht, den Zaun zu stürmen, viele jedoch ohne Erfolg, erklärte der Sprecher der Regierungsvertretung.

«Gewaltsam und aggressiv»

Mit Scheren hätten die Menschen, die aus Ländern in Afrika südlich der Sahara stammen, Teile des Zauns durchschnitten, zitierte die Zeitung «El País» einen Beamten. «Einige sind über den Zaun geklettert, andere sind durchgestiegen.» Die Migranten seien dabei «gewaltsam und aggressiv» vorgegangen. Fünf von ihnen erlitten Schnittwunden.

Bereits am 26. Juli war es mehr als 600 Flüchtlingen an der gleichen Stelle gelungen, Ceuta zu erreichen. Vier Beamte der Guardia Civil mussten behandelt werden, nachdem die Migranten damals ebenfalls Branntkalk sowie Flammenwerfer eingesetzt hatten. Es handelte sich um den grössten Ansturm der vergangenen Jahre.

Spanien verfügt in Nordafrika über zwei Exklaven, die beide von Marokko beansprucht werden: Ceuta an der Meerenge von Gibraltar und das 250 Kilometer weiter östlich gelegene Melilla. In der Nähe der beiden Gebiete harren Zehntausende Afrikaner auf eine Gelegenheit, in die EU zu gelangen.

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