In Deutschland wird die Arbeitslosenversicherung «Hartz IV» per 2023 durch «Bürgergeld» ersetzt. Am Mittwoch wurde dies entschieden.
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Das Bürgergeld soll anstelle der bisherigen Grundsicherung (Hartz IV) eingeführt werden. Foto: Arno Burgi/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Arbeitslosenversicherung «Hartz IV» wird per 2023 abgelöst.
  • Mit deutlich höheren Regelsätzen wird es durch «Bürgergeld» ersetzt.
  • Dies hat am Mittwoch die Ampel-Koalition entschieden.

Die eher unbeliebte Arbeitslosenversicherung «Hartz IV» wird in Deutschland geändert. Per Anfang 2023 wird es neu durch das «Bürgergeld» ersetzt. Am Mittwoch hat das die Ampel-Koalition in der Bundesregierung so entschieden.

Grundsicherung steigt deutlich beim Bürgergeld

Dabei soll beim «Bürgergeld» die Alleinstehende 502 Euro und die Jugendliche 420 Euro pro Monat erhalten. Somit steigen die Regelsätze der Grundsicherung deutlich. Den heute bekommen die Alleinstehende 449 Euro im Monat. Die Kosten für Miete und Heizung kommen dabei auch noch hinzu.

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Zum 1. Januar soll das Bürgergeld das heutige Hartz-IV-System ablösen - doch es hagelt Kritik. - Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Zudem sollen Arbeitssuchende in den Jobcentern künftig weniger Druck ausgesetzt sein. Abgeschafft werden soll das Prinzip, nach dem die Vermittlung in einen Job Vorrang hat. Stattdessen soll Weiterbildung gestärkt werden.

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Olaf Scholz bei der Bundeskabinett-Sitzung am Mittwoch. - keystone

Die Kosten für die Wohnung sollen in den ersten beiden Jahren künftig auf jeden Fall voll übernommen werden. Auch Ersparnisse bis zu 60 000 Euro soll man in dieser Zeit behalten dürfen. Im ersten halben Jahr sollen zudem keine Sanktionen verhängt werden können, wenn etwa ein Jobangebot abgelehnt wird. Mit dem Kabinettsbeschluss ist der Weg für die parlamentarischen Beratungen der Sozialreform frei.

Die «Hartz-IV»-Hilfen für Langzeitarbeitslose waren 2005 von der damaligen rot-grünen Bundesregierung unter Kanzler Gerhard Schröder (SPD) eingeführt worden.

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