BUND fordert Ausweisung von Grünem Band als Nationales Naturmonument
Der Umweltverband BUND hat die Ausweisung des gesamten Grünen Bandes an der früheren innerdeutschen Grenze als Nationales Naturmonument gefordert.

Das Wichtigste in Kürze
- Regierung soll auch Ausweisung als Unesco-Welterbe vorantreiben.
«Das Grüne Band ist weltweit einmalig, als Biotopverbund und als Landschaft der Erinnerung», sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger am Samstag nach Angaben der Organisation auf dem BUND-Naturschutztag in Lenzen an der Elbe. Er rief auch die Bundesregierung auf, eine Ausweisung als Unesco-Welterbe voranzutreiben.
Das Grüne Band «bietet tausenden Tier- und Pflanzenarten einen wichtigen Lebensraum und lässt uns mit seinen historischen Relikten die Unmenschlichkeit von unüberwindbaren Grenzen spüren», sagte Weiger weiter. Ein kompletter Schutz des einstigen Grenzstreifens sei daher unabdingbar. «Wir begegnen so dem massiven Artensterben ebenso wie dem Vergessen oder Verklären von innerdeutscher Teilung und Grenze», hob der BUND-Vorsitzende hervor.
Grosse Teile des Grünen Bandes stehen bereits unter Naturschutz, einige allerdings noch nicht. Thüringen hatte im vergangenen Jahr seinen Anteil daran als Nationales Naturmonument ausgewiesen. Auch Sachsen-Anhalt sei hier auf einem guten Weg, teilte der BUND mit. Nun müssten aber auch die anderen betroffenen Bundesländer folgen.
«Das Grüne Band als Teil des Nationalen Naturerbes, Refugium für mehr als 1200 geschützte Arten und Rückgrat des länderübergreifendem Biotopverbunds, gilt es unbedingt auszuweiten und mit anderen Biotopverbundachsen zu vernetzen», erklärte laut BUND der Leiter der Abteilung Biotopschutz und Landschaftsökologie des Bundesamts für Naturschutz, Uwe Riecken.
Das Bundesumweltministeriums fördert ab Oktober über sechs Jahre mit 4,36 Millionen Euro ein neues Vorhaben des BUND, das Quervernetzungen am Grünen Band herstellen soll. «Das Grüne Band ist etwas ganz Besonderes ? die einstige innerdeutsche Grenze ist zu einem grünen Rückgrat geworden für einen bundesweiten Verbund von naturnahen Lebensräumen und zieht sich durch die unterschiedlichsten deutschen Landschaften», erklärte dazu Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD).