Bulgarien stellt vorzeitig den Import von russischem Erdöl ein, um dem Kreml die Kriegsfinanzierung zu entziehen.
Gas ist in Europa zu Wochenbeginn teurer geworden. Gründe sind ein Leck in einer Pipline zwischen Finnland und Estland sowie die Unsicherheiten um den islamistischen Anschlag in Israel.(Symbolbild)
Bulgarien hat den Import vom russischen Öl gestoppt. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/DPA-Zentralbild/PATRICK PLEUL

Bulgarien hat wegen Russlands Krieg gegen die Ukraine am Freitag den Import russischen Erdöls vorzeitig eingestellt. In dem EU-Land soll jetzt kein Treibstoff mehr aus russischem Erdöl hergestellt werden.

Die Neuregelung betrifft die mehrheitlich russische Erdölraffinerie Lukoil Neftochim, westlich der bulgarischen Hafenstadt Burgas am Schwarzen Meer. Das russische Erdöl soll durch Lieferungen aus Kasachstan, dem Irak und Tunesien ersetzt werde, wie die bulgarische Zeitung «24 Tschassa» berichtete.

Importstopp nach Gesetzesnovelle

Bulgariens Importstopp erfolgte nach einer Gesetzesnovelle von Ende 2023. Damit verzichtete Sofia auf eine Sondererlaubnis der EU, wonach das Land eigentlich russisches Erdöl noch bis zum 1. Oktober dieses Jahres hätte importieren dürfen. Bulgarien will auf diese Weise Lukoil und damit auch dem Kreml Gewinne zur Finanzierung des Krieges entziehen.

Das einstige Ostblockland bezieht seit 2022 auch kein russisches Gas mehr. Der russische Konzern Gazprom hatte die Lieferungen eingestellt, da die Regierung in Sofia sich geweigert hatte, in Rubel zu bezahlen. Bis vor dem Ukrainekrieg war Bulgarien fast komplett vom russischen Erdgas abhängig.

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