Bub (7) lebt zwei Jahre in unbeheizter Wohnung
Eine Mutter in Frankreich liess ihren Sohn alleine in der Wohnung ohne Strom oder Heizung zurück. Nach zwei Jahren fiel es auf, die Frau wurde nun verurteilt.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine Mutter zügelte zu ihrem Freund, liess den Sohn aber in der alten Wohnung.
- Der Siebenjährige lebte teils ohne Heizung, warmes Wasser oder Strom.
- Weil er ein sauberer und guter Schüler war, fiel es erst nach zwei Jahren auf.
Eine Französin stellt alle schlechten Eltern in den Schatten: Die damals 36-Jährige zog 2020 mit ihrem neuen Freund zusammen. Den damals siebenjährigen Sohn liess sie einfach in der alten Wohnung zurück. Nun wurde sie verurteilt, wie der Sender «France Bleu La Rochelle» berichtet.
Zwei Jahre lang lebte der Junge in einer Sozialwohnung im französischen Nersac. Teilweise musste er ohne Heizung, ohne Strom und ohne warmes Wasser auskommen. Er schlief in Schlafsäcken und unter mehreren Decken, in seinem Zimmer hatte er eine Art Kokon errichtet.

Ernährt hatte er sich hauptsächlich von kalten Dosengerichten und Tomaten, die er von Balkonen stahl. Ab und an hätten ihm die Nachbarn etwas zu essen gegeben, erklärt die Staatsanwaltschaft. Die Mutter besuchte ihr Kind manchmal und brachte Lebensmittel. Übernachtet hatte sie aber nie in ihrer alten Wohnung.
2022, nach zwei Jahren, kam die Situation endlich ans Licht, als die Nachbarn misstrauisch wurden. Sie informierten die Polizei, die dann die Mutter als Rabenmutter enttarnten.
Mutter bestritt Vorwürfe vor Gericht
Der Bub sei «stets sauber und ein guter Schüler» gewesen, habe immer die Hausaufgaben gemacht. So erklärt die Bürgermeisterin von Nersac, weshalb die Wohnsituation nicht früher aufgefallen war.
Vor Gericht bestritt die heute 39-Jährige, ihren Sohn alleine gelassen zu haben, sie habe stets in Nersac gewohnt. Dort aber fand die Polizei keine Erwachsenen-Kleidung. Auch die Daten ihres Handys deuteten darauf hin, dass sie grossmehrheitlich bei ihrem Freund im fünf Kilometer entfernten Sireuil war.
Das Gericht glaubte der Mutter dann auch nicht. Es verurteilte sie zu sechs Monaten Haft wegen der Aussetzung und Gefährdung ihres Sohnes.