Mutter lässt Sohn (13) allein in Wohnung leben
Ein 13-Jähriger Junge wurde in einer Wohnung entdeckt, in der er alleine mehr als vier Monate unter erbärmlichen Bedingungen lebte.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine neunfache Mutter hat einen ihrer Söhne über Monate alleine wohnen lassen.
- Der 13-Jährige ernährte sich beinahe nur von Müsli – und die Wohnung war kaum beheizt.
- Die Mutter wurde wegen Vernachlässigung ihres Kindes zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt.
Die Schottin Michelle W.* (36) hat sich schuldig bekannt, ihren dreizehnjährigen Jungen vorsätzlich vernachlässigt zu haben. Die Gesundheitsangestellte wurde von einem Gericht zu 165 Stunden unbezahlter Arbeit verurteilt.
Der Junge wurde im vergangenen April nach einem Hinweis an den Stadtrat von Dundee (GB) alleine in einer Wohnung entdeckt. Über den Fall berichten mehrere Medien in Grossbritannien. Demnach musste der 13-Jährige mehr als vier Monate unter erbärmlichen und eiskalten Bedingungen leben.

Er benutzte eine schmutzige Matratze zum Schlafen auf dem Boden und war während der Wintermonate nicht ausreichend mit Essen versorgt worden. So ernährte er sich beispielsweise dreimal am Tag von Schüsseln mit Müsli. Ausserdem gab es in der Wohnung lediglich im Wohnzimmer eine Heizung.
Mutter erlaubte Sohn alleine zu leben
Dem Gericht in Schottland wurde mitgeteilt, es sei schnell festgestellt worden, dass W.* ihrem Sohn erlaubt hatte, alleine zu leben. Zwischen Dezember 2020 bis am 27. April soll er jeweils fünf Nächte pro Woche in der Wohnung verbracht haben.
Die Ermittler sagten dem Gericht, W.* habe dafür gesorgt, dass Tiefkühlkost und gelegentlich Essen zum Mitnehmen zu der Wohnung geliefert wurden. Zudem zahlte sie Geld auf das Bankkonto des Kindes ein, um den Energiezähler aufzuladen.
W.* ist eine Mutter von neun Kindern. Offenbar lebte der 13-jährige alleine, da es in der Hauptwohnung wegen seiner vielen Geschwister wenig Platz hatte. Nach ihrer Verhaftung arbeitete die 36-Jährige weiterhin als Assistentin im Gesundheitswesen bei einer Privatfirma. Nach ihrer Verurteilung wurde sie jedoch entlassen.
*Name der Redaktion bekannt