In einem der grössten Justizskandale in der britischen Geschichte sind am Freitag die Urteile gegen knapp 40 frühere Leiter kleinerer Postfilialen nachträglich aufgehoben worden.
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Justizia - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Sie waren wegen Diebstahls, Betrugs und Bilanzfälschung verurteilt worden.
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Später stellte sich jedoch heraus, dass die Ungereimtheiten in den Abrechnungen auf ein fehlerhaftes Computersystem der Royal Mail zurückzuführen waren.

Wie der Court of Appeal in London bei der Urteilsverkündung mitteilte, waren dem Unternehmen die Probleme mit der Software namens Horizon seit Langem bekannt. Statt sie zu untersuchen, liess Royal Mail Hunderte ihrer Filialleiter strafrechtlich verfolgen.

Ende 2019 einigte sich das Unternehmen mit 550 ehemaligen Mitarbeitern daher aussergerichtlich auf Entschädigungszahlungen in Höhe von knapp 58 Millionen Pfund (knapp 74 Millionen Franken) - ein Schuldeingeständnis gab es damals jedoch nicht.

Betroffene, die teils zu Gefängnisstrafen verurteilt worden waren, berichteten von zerstörten Existenzen und privaten Problemen in der Folge. Nach dem jüngsten Urteil könnten weitere Forderungen in mehrstelliger Millionenhöhe auf das Unternehmen zukommen, schätzen Experten.

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