Brand in Athen vorerst unter Kontrolle - Angst vor starkem Wind
Die Feuer in Athen sind unter Kontrolle, berichtet die griechische Feuerwehr. Doch nun macht man sich Sorgen um die Winde.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Feuer in Athen sind wieder unter Kontrolle.
- Doch nun macht man sich grosse Sorgen um die starken Winde.
Die Feuerwehr in Griechenland spricht von einem Teufelskreis: Der Wind in der Brandregion im Norden Athens hat am Mittwoch nachgelassen, so dass das Feuer weitgehend eingedämmt werden konnte.
Dafür steckt die ganze Stadt jetzt unter einer gewaltigen Rauchglocke, die sich mangels Wind auch nicht verflüchtigt. Helfen würden nur frische Böen, die jedoch das Feuer neu entflammen könnten. Die vorläufige Ruhe an der Feuerfront ist momentan also nur das: vorläufig.
Mehr als 80 Häuser sind den Flammen bisher zum Opfer gefallen, seit der Brand am Dienstag seinen Lauf nahm. Der griechische Premier Kyriakos Mitsotakis sprach bei einem Besuch in der Region am Mittwochmorgen von einem «Alptraumbrand». Gleichzeitig herrscht grosse Erleichterung, weil der Brand nach jetzigem Stand keine Menschenleben gefordert hat. Die Bewohner der evakuierten Orte wurden vorerst auf Staatskosten in Hotels untergebracht, Mitsotakis versprach den Wiederaufbau der Häuser.
Athen ist von Feinstaub belastet
Derweil leiden so gut wie alle Bewohner Athens nicht nur unter der Gluthitze, sondern auch unter einer enormen Feinstaubbelastung durch die Rauchschwaden. Zwischenzeitlich meldete die griechische Gesundheitsbehörde für das Stadtzentrum eine Belastung von bis zu 465 Mikrogramm Feinstaub je Kubikmeter. Zum Vergleich: EU-weit gilt als Grenzwert ein Tagesmittelwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Wer auf den Balkon tritt, merkt das sofort: Die Augen tränen, die Luft kratzt im Hals, das Atmen fällt schwer. Die Bewohner sind aufgerufen, die Häuser nicht zu verlassen und die Fenster geschlossen zu halten.
Feuer gab es auch auf der Halbinsel Peloponnes und den Urlaubsinseln Rhodos und Kos sowie auf der Insel Euböa. Insgesamt kämpfte die Feuerwehr landesweit gegen 40 grössere Brände, wie der der Zivilschutz am Vorabend mitgeteilt hatte. Landesweit sind ersten Schätzungen zufolge Hunderte Häuser verbrannt oder beschädigt worden.