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Betrug mit EU-Geldern: Athen schliesst komplette Behörde

Keystone-SDA
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Griechenland,

In Griechenland wird die Agrarsubventionsbehörde nach Betrugsvorwürfen geschlossen. In einem ersten Schritt erfolgen Anzeigen gegen rund 100 Verdächtige.

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Im März 2024 hatte das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung die griechischen Behörden über Verstösse bei der Verwaltung von EU-Fördermitteln informiert. (Symbolbild) - dpa

Die griechische Regierung hat die für die Verwaltung und Vergabe von EU-Agrarsubventionen zuständige Behörde des Landes geschlossen. Hintergrund sind wiederholte Skandale und Betrugsfälle mit EU-Geldern, an denen auch Mitarbeiter der Behörde beteiligt gewesen sein sollen.

Im März 2024 hatte das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung die griechischen Behörden über Verstösse bei der Verwaltung von EU-Fördermitteln informiert. Es ging um fiktive Angaben zu landwirtschaftlichen Flächen und Subventionszahlungen an Nichtberechtigte. So seien unter anderem felsige Gelände, Wälder und sogar Areale im Nachbarland Nordmazedonien als Agrarflächen deklariert worden, schreibt die Zeitung «To Vima».

In einem ersten Schritt seien Anzeigen gegen rund 100 Verdächtige erfolgt, die insgesamt 2,9 Millionen Euro zu Unrecht kassiert haben sollen. Untersuchungen zufolge könnten seit 2017 rund 170 Millionen Euro unrechtmässig ausgezahlt worden sein, berichten griechische Medien.

Betrugsskandal weitet sich aus

In anderen Fällen soll die Behörde es nicht geschafft haben, verfügbare Mittel auszuzahlen, die dann an die EU zurückflossen. Im vergangenen Jahr sollen das 87 Millionen Euro gewesen sein. Wegen der zahlreichen Unregelmässigkeiten musste Griechenland der EU Bussgelder und Strafen zahlen.

Als EU-Ermittler vor zwei Wochen – unterstützt von der griechischen Polizei – eine Razzia in Büros der Behörde durchführen wollten, eskalierte die Situation Berichten zufolge. Behördenmitarbeiter hätten sich geweigert, mit den Ermittlern zusammenzuarbeiten und seien teils aggressiv geworden, berichtete die Wirtschaftszeitung «Naftemporiki».

Nun sollen die Aufgaben der Behörde dem zentralen Steuer- und Finanzamt AADE unterstellt werden, wie Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis bei einer Kabinettssitzung sagte. Auch die rund 520 Mitarbeiter würden dort unterkommen, sofern sie nicht nachweislich in Betrugsfälle verwickelt sind. Die unabhängige AADE verantwortet die öffentlichen Einnahmen in Griechenland und verzeichnet grosse Erfolge im Kampf gegen Steuerbetrug.

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Kommentare

User #5357 (nicht angemeldet)

Überall Korruption :)) man versucht überall zu klauen, wo es nur möglich ist :)))) und solche Menschen zeigen anderen, wie man leben muss 😂

Huldrych Ammann

Es gibt für alle Gebilde eine ideale Grösse. Die EU ist viel zu gross und viel zu träge. Zudem viel zu viele Nettobezüger! Finger weg!

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