Im Streit zwischen Rom und Paris um das Rettungsschiff «Aquarius» mit 629 Flüchtlingen an Bord muss der französische Botschafter in Rom zum Rapport.
629 Flüchtlinge waren an Bord der «Aquarius».
629 Flüchtlinge waren an Bord der «Aquarius». - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Italien hatte sich geweigert, die Flüchtlinge des Boots «Aquarius» aufzunehmen.
  • Frankreichs Präsident Macron wirft Italien «Zynismus und Verantwortungslosigkeit» vor.
  • Nun muss der französische Botschafter in Rom antraben.

Aussenminister Enzo Moavero Milanesi habe den Diplomaten einbestellt, teilte das Ministerium am Mittwoch in Rom mit. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte Italien wegen der Weigerung, die Flüchtlinge aufzunehmen, «Zynismus und Verantwortungslosigkeit» vorgeworfen. Er appellierte an Italien, das internationale Seerecht zu achten. Es schreibe vor, «dass im Notfall die nächstgelegene Küstenregion eine Pflicht zur Aufnahme» von Flüchtlingen habe.

Das Rettungsschiff «Aquarius».
Das Rettungsschiff «Aquarius». - dpa

Rom reagierte äusserst verärgert. Die neue, rechtskonservative Regierung machte deutlich, dass Rom «keine heuchlerischen Lektionen» von Ländern wie Frankreich zum Flüchtlingsthema brauche. Die Zurechtweisung Macrons erfolgte kurz vor dem Antrittsbesuch des neuen italienischen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte am Freitag in Paris.

Nun muss der französische Botsschafter in Rom antraben.
Nun muss der französische Botsschafter in Rom antraben. - Keystone

Die 629 Flüchtlinge hatten seit dem Wochenende auf der «Aquarius» im Mittelmeer ausgeharrt. Nachdem Italien und Malta sich fast zwei Tage lang geweigert hatten, das Schiff in einen Hafen einlaufen zu lassen, erklärte sich Spanien am Montag zur Aufnahme der Flüchtlinge bereit.

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