Spitzenkandidat Björn Höcke von der AfD brach ein Interview mit dem ZDF ab. Nun fordert der Fernsehsender eine Stellungnahme.
Der thüringische AfD-Vorsitzende Björn Höcke bricht ein kritisches ZDF-Interview ab. - ZDF
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Das Wichtigste in Kürze

  • AfD-Vorsitzender Björn Höcke brach ein kritisches Interview mit dem ZDF ab.
  • Beim Abbruch kam es zu Drohungen.
  • Nun verlangt der deutsche Sender eine Stellungnahme.

Das ZDF publizierte am vergangenen Sonntag ein Interview mit dem AfD-Vorsitzenden Björn Höcke. Das Aufsehenerregende: Das konfrontative Interview wurde von Höcke abgebrochen.

Inhalt war die Ähnlichkeit von Höckes Sprache und der Sprache der NS-Zeit. In einem Einspieler konnten Parteifreunde Höckes nicht sagen, ob Aussagen aus Höckes jüngstem Buch von ihm oder Adolf Hitler stammte. Höcke warf dem ZDF-Journalisten im ausgestrahlten Interview vor, ihn mit Fragen zu konfrontieren, die «nicht wirklich redlich» seien.

Nach rund 15 Minuten war Schluss, nachdem der Pressesprecher interveniert hatte. AfD-Mann Björn Höcke: «Dann ist klar, dass es mit mir kein Interview mehr für Sie geben wird.» Die Aussage wurde als Drohung aufgenommen.

Interview-Wiederholung mit AfD wurde abgelehnt

Zuvor wurde vonseiten AfD gefordert, das Interview zu wiederholen. Der ZDF-Reporter lehnte ab. «Dann haben wir ein manifestes Problem», sagte Höcke. «Ich kann Ihnen sagen, dass das massive Konsequenzen hat.»

Nun schaltet sich das ZDF in die Affäre ein. Der Sender fordert die AfD zu einer Stellungnahme auf. ZDF-Chefredakteur Peter Frey sagt: «Deckt man das, oder distanziert man sich davon?»

Es stelle sich die Frage, was die AfD aus der Angelegenheit schliesse. Auch Frey fasste die Äusserungen Höckes als Drohung auf. Das ZDF wollte aufklären und nicht skandalisieren. Ähnlich klingt es auch beim Deutschen Journalisten-Verband.

Höcke habe «ein weiteres dunkles Kapitel des gestörten Umgangs der AfD mit der Pressefreiheit» aufgeschlagen, erklärte DJV-Chef Frank Überall.

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