Berlins Kultursenator Joe Chialo tritt zurück
Berlins Kultursenator Joe Chialo hat sein Amt aufgrund von Haushaltskürzungen im Kulturbereich aufgegeben. 2025 soll rund 130 Millionen Euro eingespart werden.

«Heute habe ich den Regierenden Bürgermeister um die Entlassung aus meinem Amt als Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt gebeten», teilte er mit. Hintergrund sind demnach die Diskussionen um und die Kritik an den weitreichenden Haushaltskürzungen für den Kulturbereich der deutschen Hauptstadt.
Insgesamt muss die Berliner Kultur im Haushalt 2025 rund 130 Millionen Euro einsparen, knapp zwölf Prozent ihres eigentlich angedachten Budgets.
Viele Theater müssen mit weniger Geld vom Land auskommen. Von Einsparungen im Gesamtumfang von drei Milliarden Euro sind auch zahlreiche andere Bereiche in der Stadt betroffen. Chialo war zuletzt auf Bundesebene als möglicher Nachfolger von Claudia Roth im Amt des Staatsministers für Kultur und Medien gehandelt worden.
Wechsel in Bundespolitik?
Doch die CDU hatte am Montag offiziell mitgeteilt, dass Medienunternehmer Wolfram Weimer den Posten übernehmen soll. «Im vergangenen Jahr habe ich die geforderten Einschnitte im Kulturhaushalt schweren Herzens mitgetragen – im Bewusstsein der gemeinsamen Verantwortung für die Stadt» betonte Chialo.
«Die nun geplanten weiteren Kürzungen greifen jedoch zu tief in bestehende Planungen und Zielsetzungen ein, verändern zentrale fachliche Voraussetzungen und führen so zur drohenden Schliessung von bundesweit bekannten Kultureinrichtungen.»
Eine konstruktive Diskussion darüber sei zuletzt erschwert worden, da sich öffentliche Kritik zunehmend auf die eigene Person konzentriert habe. «In dieser Situation sehe ich es als meine Verantwortung, Raum für neue Perspektiven zu schaffen.»