In einer russischen Schule müssen Kinder Berichten zufolge Granatenteile basteln. Unterstützung bekommen sie einen 3D-Drucker.
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Eine Schule in Russland. Foto: Annette Riedl/dpa (Symbolbild) - dpa-infocom GmbH

Schüler einer Schule in der russischen Teilrepublik Tatarstan basteln Medienberichten zufolge im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft Teile von Artilleriegranaten für Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine.

«Was auf den ersten Blick wie ein Kinderspielzeug aussieht, erfüllt eine sehr wichtige Funktion ... die Stabilisatoren helfen der Granate, direkt ins Ziel zu fliegen, ohne dass sie in der Luft kippt», berichtete die Korrespondentin des Lokalfernsehens über den Unterricht. Landesweit berichtete am Donnerstag auch die unabhängige «Moscow Times» über den Fall.

Daneben würden auch noch Tourniquets zum Abbinden stark blutender Wunden und Container für schmerzstillende Ampullen in der Schule hergestellt, heisst es in der Reportage.

3D-Drucker zur Herstellung

Die Vorlagen dazu werden demnach in einem 3D-Drucker des örtlichen Kinderfreizeitzentrums in der Kleinstadt Mamadysch, 170 Kilometer östlich der Millionenstadt Kasan, hergestellt. «Alle diese Produkte werden besonders auf dem Gebiet der militärischen Spezialoperation benötigt», hebt die Reporterin lobend die Kinderarbeit für die Front hervor.

Als «militärische Spezialoperation» wird in Russland der vor mehr als 21 Monaten von Kremlchef Wladimir Putin befohlene Angriffskrieg gegen die Ukraine bezeichnet. In der Zeit wurde an den meisten russischen Schulen der Unterricht ohnehin schon stark umgestellt.

So kam Wehrkunde wieder verstärkt auf den Stundenplan, ausserdem gibt es ein Unterrichtsfach «Gespräche über das Wichtige», in denen die Lehrer den Kindern den politischen Kurs des Kremls näherbringen sollen. Das Fach Geschichte wurde speziell um das Kapitel des Ukraine-Kriegs erweitert. Schüler werden dort über die angebliche Notwendigkeit des russischen Angriffs unterrichtet.

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