Am Mittwoch hat ein Schüler einer Schule in Belgrad mindestens neun Menschen erschossen. Wie Aufnahmen zeigen, hielten die Lehrer die Schüsse zuerst für Böller.
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Eine Frau legt nach dem Amoklauf in der Schule «Vladislav Ribnikar» in Serbiens Hauptstadt Belgrad Blumen für die Opfer nieder. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mittwochmorgen kam es in Serbiens Hauptstadt Belgrad zu einem Amoklauf in einer Schule.
  • Ein 13-jähriger Schüler tötete mindestens neun Menschen.
  • Nun wurden verstörende Aufnahmen aus einem Klassenzimmer veröffentlicht.

In Belgrad sitzt der Schock tief: Am Mittwochmorgen kam es in Serbiens Hauptstadt zu einem Amoklauf in einer Schule. Ein 13-jähriger Schüler schoss mit einer Handfeuerwaffe auf Mitschüler und Lehrpersonen. Acht Schüler und ein Wachmann kamen dabei ums Leben.

Die lokale Zeitung «Blic» veröffentlichte nun verstörende Aufnahmen aus einem Klassenzimmer der betroffenen Schule «Vladislav Ribnikar» im Innenstadt-Viertel Vracar. Diese beginnen kurz nachdem die ersten Schüsse fallen.

Zu hören sind Gespräche zwischen Schülern und gelegentliches Gelächter, die Lehrerin versucht, Ruhe in das Klassenzimmer zu bringen. Wie die Zeitung schreibt, dachte die Lehrerin zunächst, die Geräusche kämen von Böllern.

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In Belgrad erschoss ein Schüler acht Kinder und einen Wachmann.
Die Polizei sperrt die Strassen um die Schule in Belgrad ab, Krankenwagen stehen bereit.
Die Polizei sperrt die Strassen um die Schule in Belgrad ab, Krankenwagen stehen bereit.
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Menschen trauern um die Opfer des Amoklaufs in der Schule «Vladislav Ribnikar» in Belgrad.
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Menschen legen Blumen nieder und zünden Kerzen an vor dem Schulgelände in Belgrad.

Kurz darauf sind aber Schreie zu hören. «Bitte helft mir», schreit ein Mädchen auf dem Korridor. Die Stimmung kippt: «Das ist wirklich nichts Lustiges», sagt ein Schüler im Klassenzimmer.

Die Lehrerin fordert die Schülerinnen und Schüler dann auf, das Klassenzimmer nicht zu verlassen. «Bitte geht nicht raus», sagt sie. «Bitte, jemand kam mit einer Waffe rein.»

Tat war minutiös geplant

Wie am Mittwoch berichtet wurde, soll der Schütze die Tat offenbar minutiös geplant haben. Demnach verfügte er sogar über eine Liste von potenziellen Opfern. Die Polizei habe auf seinem Schreibtisch Skizzen und Pläne gefunden, «wie aus einem Horrorfilm oder Videospiel».

Mit der Waffe seines Vaters habe er zunächst einen Wachmann und zwei weitere Schülerinnen getötet. Anschliessend eröffnete er in einer Schulklasse das Feuer auf die Lehrerin und mehrere Schüler. Der Junge sei noch auf dem Schulhof festgenommen worden.

Acht Schüler und ein Wachmann starben durch die Schüsse, sechs weitere Schüler sowie eine Lehrerin wurden verletzt. Eine Schülerin schwebt in Lebensgefahr. Die Regierung in Belgrad ordnete eine dreitägige Staatstrauer an.

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