Ein Teenager hat in seiner eigenen Schule in Belgrad am Mittwochmorgen ein Blutbad angerichtet. Er hatte die Tat offenbar von langer Hand geplant.
Serbia School Shooting
Die Polizei führt den mutmasslichen Täter vom Schulhof ab, nachdem dieser mindestens neun Menschen erschossen haben soll.. (AP Photo) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Belgrad kam es am Mittwochmorgen zu einem Amoklauf in einer Schule.
  • Ein 2009 geborene Schüler tötete mindestens neun Menschen.
  • Er hatte die Tat offenbar minutiös geplant.

Der 2009 geborene Schüler ging in seine eigene Klasse und schoss mit einer Handfeuerwaffe auf Mitschüler und weiteres Personal. Dabei tötete er neun Menschen – acht Schüler sowie einen Wachmann, wie Veselin Milic, der Direktor der Belgrader Polizei, am Nachmittag auf einer Pressekonferenz in der serbischen Hauptstadt mitteilte.

Liste mit Opfern erstellt

Der Jugendliche sei planmässig vorgegangen und habe sogar über eine Liste von potenziellen Opfern verfügt, sagte Milic. Sechs weitere Schüler sowie eine Lehrerin wurden verletzt. Eine Schülerin schwebt in Lebensgefahr. Die Regierung in Belgrad ordnete eine dreitägige Staatstrauer an.

Serbia School Shooting
Angehörige eilen zum Spital, wo die Verletzten behandelt werden. - keystone

Zu den genauen Motiven für die Tat in der Vladislav-Ribnikar-Schule im Belgrader Innenstadt-Viertel Vracar gab es zunächst keine Informationen. Der Junge sei noch auf dem Schulhof festgenommen worden.

Täter rief die Polizei selbst

Monatelang habe der Junge seine Tat geplant, sagte Polizeichef Milic weiter. Man habe auf seinem Schreibtisch Skizzen und Pläne gefunden, die «wie aus einem Horrorfilm oder Videospiel» ausgesehen hätten. Mit der Waffe seines Vaters sowie mit vier Brandsätzen in der Tasche sei er in seine Schule gegangen, habe dort zunächst einen Wachmann und zwei Schülerinnen getötet.

Schüsse in Belgrader Schule
Die Polizei sperrt die Strassen um die Schule in Belgrad ab, Krankenwagen stehen bereit. Darko Vojinovic/AP/dpa - dpa

Dann sei er in seine Schulklasse gegangen, wo gerade Geschichtsunterricht im Gange war. Er wechselte das Magazin seiner Waffe und eröffnete das Feuer vom Türrahmen aus, auf die Lehrerin und auf mehrere Schüler. Danach sei er auf den Schulhof gelaufen und habe die Polizei gerufen.

Polizei und Rettungskräfte rückten mit grossem Aufgebot zu der Schule im Zentrum von Belgrad aus. Die Polizei sperrte das umliegende Areal grossräumig ab, wie Medien berichteten. Auch Bildungsminister Branko Ruzic und Gesundheitsministerin Danica Grujicic begaben sich an den Tatort.

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