An der Belarus-Grenze sind im Januar bereits über 300 Notrufe eingegangen. Die Flüchtlinge, die die Grenze überqueren sind in einem schlechten Zustand.
Belarus
Kurdische Familie auf der polnischen Seite der Grenze zu Belarus. (Archivbild) - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Januar haben Helfer an der belarussischen Grenze bereits 345 Notrufe erhalten.
  • Wegen der Kälte sind die Flüchtlinge in einem schlechteren körperlichen Zustand.
  • In diesem Jahr ist es bereits zu über 800 Grenzübertritten gekommen.

Die Krise um die Migranten an der EU-Aussengrenze zu Belarus ist nach Einschätzung polnischer Helfer noch nicht ausgestanden. «In den ersten drei Januarwochen haben uns 345 Menschen im Grenzgebiet um humanitäre, medizinische oder rechtliche Hilfe gebeten.» Dies sagt Monika Matus vom Aktionsbündnis «Gruppe Grenze» der Deutschen Presse-Agentur. Auf der belarussischen Seite warten nach Einschätzung der Hilfsorganisation weiterhin viele Menschen aus Krisengebieten auf eine Gelegenheit, in die EU zu gelangen.

«Diejenigen, die es jetzt über die Grenze schaffen, sind meist in einem deutlich schlechteren körperlichen Zustand als in den Monaten davor», sagte Matus. Dies liege am Winterwetter und daran, dass die polnische Seite der Grenze stark bewacht werde und schwer zu überwinden sei.

810 versuchte Grenzüberquerungen seit Jahresbeginn

Seit Monaten versuchen Tausende Migranten, aus Belarus über die EU-Aussengrenzen nach Polen oder in die baltischen Staaten zu gelangen. Die EU wirft dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko vor, gezielt Menschen aus Krisenregionen nach Minsk eingeflogen zu haben, um sie dann in die EU zu schleusen.

Nach Angaben des polnischen Grenzschutzes haben seit Jahresbeginn 810 Menschen versucht, von Belarus aus illegal die Grenze zu überqueren. Im gesamten vergangenen Jahr registrieren die Grenzschützer knapp 40'000 solcher Versuche.

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