Bei Herzinfarktverdacht trotz Corona keine Scheu vor Notruf

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Deutschland,

In der ersten Coronavirus-Welle mieden viele trotz eines akuten Herzinfarktverdachts den Weg in den Notfall. Fachpersonen befürchten nun ein ähnliches Szenario.

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Herzspezialisten befürchten angesichts der hohen Zahl an Coronavirus-Infektionen, dass Patienten mit Herznotfällen meiden könnten. - pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Frühjahr mieden Menschen wegen Corona den Notfall – trotz eines Herzinfarktverdachts.
  • Angesichts der zweiten Welle sorgen sich Fachpersonen über eine Wiederholung dessen.

Herzspezialisten befürchten angesichts der hohen Zahl an Coronavirus-Infektionen, dass Patienten mit Herznotfällen ähnlich wie im Frühjahr Kliniken meiden könnten.

Die aktuelle Corona-Welle dürfe nicht erneut dazu führen, dass Menschen bei Verdacht auf Herzinfarkt den lebenswichtigen Notruf scheuen. Grund dafür seien oftmals Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus oder befürchtete Kapazitätsengpässe in den Kliniken gewesen. Dies erklärte Thomas Voigtländer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung, am Donnerstag in Frankfurt am Main.

Ein Drittel weniger Herzinfarkte in stationärer Behandlung

Dem neuen Herzbericht zufolge sterben bundesweit rund 124'000 Menschen an koronarer Herzerkrankung, davon mehr als 46'200 am Herzinfarkt. Etwa 30 Prozent der Herzinfarktpatienten sterben ausserhalb der Klinik, auch weil sie zu spät oder gar nicht den Notarzt riefen.

Aufgrund des ersten Lockdowns kamen fast ein Drittel weniger akute Herzinfarkte als im Vorjahreszeitraum in stationäre Behandlung kamen. Die Herzstiftung nannte diese Umstände «alarmierend». Werden andere Herzkrankheiten noch dazugerechnet, gab es demnach sogar 42 Prozent weniger stationäre Behandlungen.

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Krankenhäuser meldeten einen starken Rückgang der Herzinfarkt-Einweisungen. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Archiv - dpa-infocom GmbH

Dies könne zu lebensbedrohlichen Komplikationen bis hin zum Tod führen. «Die Gefahr für dieses fatale Verzögerungsverhalten auch bei jüngeren Notfallpatienten dürfte angesichts der zweiten Coronawelle wieder deutlich wachsen», warnte Voigtländer.

Dem Herzbericht zufolge sind Herzerkrankungen weiterhin die häufigste Todesursache in Deutschland. Die Sterblichkeit durch Herzkrankheiten insgesamt stieg im Vergleich zu den Vorjahren wieder leicht. Einen Anstieg gab es im Jahr 2018 bei Herzklappenerkrankungen auf 19'757 Sterbefälle und bei Herzrhythmusstörungen mit 30'208 Gestorbenen. Leichte Rückgänge gab es indes bei Todesfällen durch Herzinfarkt und Herzschwäche.

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