Gegen Porsche wurde vom Kraftfahrt-Bundesamt eine Untersuchung eingeleitet. Es geht um mögliche Manipulation von Benzinmotoren.
Porsche muss im Dieselskandal eine halbe Milliarde Euro Bussgeld zahlen
Porsche muss im Dieselskandal eine halbe Milliarde Euro Bussgeld zahlen - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Kraftfahrt-Bundesamt hat gegen Porsche eine Untersuchung eingeleitet.
  • Dabei geht es um die Untersuchung möglicher manipulierter Benzinmotoren.
  • Der Fall erinnert an den VW-Dieselskandal vor fast fünf Jahren.

Das Kraftfahrt-Bundesamt hat wegen möglicher Manipulationen bei Benzinmotoren von Porsche Untersuchungen eingeleitet. «Es geht um mögliche Abweichungen zum genehmigten Typ», sagte ein Sprecher der Flensburger Zulassungsbehörde am Montag. Betroffen seien Ottomotoren, die vor 2017 für den europäischen Markt produziert worden seien.

Illegale Veränderungen an Hard- und Software

Zu Details äusserte sich der Sprecher nicht. Porsche selbst hatte bei internen Prüfungen mögliche Unregelmässigkeiten festgestellt. Diese haben sie dem KBA gemeldet.

«Bild am Sonntag» hatte berichtet, in der Serienfertigung seien an Hard- und Software illegale Veränderungen vorgenommen worden. Und zwar erst nach der sogenannten Zulassungs-Typisierung des KBA.

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Ein Porsche-Händler. (Archivbild) - dpa

Dabei gehe es nicht nur um Abgasanlagen, sondern auch um Motorkomponenten, berichtete die Zeitung. Porsche habe den Verdacht auch der zuständigen Staatsanwaltschaft in Stuttgart und den Behörden in den USA mitgeteilt.

Die Sport- und Geländewagentochter von Volkswagen hatte in einer Stellungnahme am Wochenende erklärt: Im Rahmen interner Prüfungen seien «Themen» identifiziert worden. Diese habe man den Behörden zur Kenntnis gebracht.

Nur ältere Fahrzeuge von Fehler betroffen

Nach den Informationen aus den internen Prüfungen seien nur Fahrzeuge betroffen, die bereits vor einigen Jahren entwickelt worden seien. Es gebe keine Belege dafür, dass Fahrzeuge in der laufenden Produktion betroffen seien. Porsche untersuche derzeit den Sachverhalt und sei in enger Abstimmung mit den Behörden.

Ein Porsche-Sprecher erklärte, die Untersuchungen dürften nach seiner Einschätzung noch mehrere Wochen dauern. «Wir wollen das richtig aufdecken, wir wollen nichts verschleiern», sagte er. «Aber wir wollen keine Mutmassungen anstellen und Spekulationen, die nur verunsichern.»

Untersuchungen sind Konsequenz aus dem VW-Dieselskandal

Die internen Untersuchungen sind eine Konsequenz aus dem VW-Dieselskandal und werden seit 2016 vorgenommen. Volkswagen hatte vor fast fünf Jahren zugegeben, millionenfach Abgaswerte von Dieselautos mit einer illegalen Abschalteinrichtung manipuliert zu haben. Davon waren auch die Töchter Audi und Porsche betroffen.

VW-Dieselskandal
Die Aufarbeitung des VW-Dieselskandals ging vor dem Bundesgerichtshof weiter. - dpa

Bei Benzinmotoren wurden solche Manipulationen bisher nicht nachgewiesen. Der Sender SWR hatte über den Verdacht einer unzulässigen Abschalteinrichtung bei einem Audi Q5 berichtet.

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