Die Bank für Sozialwirtschaft wehrt sich gegen die Vorwürfe des Wiesenthal-Zentrums, mit einer antisemitischen Organisation zusammenzuarbeiten.
Kundgebung "Gegen Antisemitismus. Für Israel"
Mit israelischen Fahnen auf den Schultern gehen zwei Männer zu der Kundgebung "Gegen Antisemitismus. Für Israel" vor das Brandenburger Tor. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bank für Sozialwirtschaft wehrt sich gegen Antisemitismusvorwürfe.
  • Das Wiesenthal-Zentrum setzte sie auf die Top-Ten Liste der schlimmsten Vorfälle 2018.

Die Bank für Sozialwirtschaft hat Antisemitismusvorwürfe des Wiesenthal-Zentrums entschieden zurückgewiesen. Die Bank erscheint auf einer Liste des Zentrums der zehn nach seiner Einschätzung schlimmsten antisemitischen Vorfälle des Jahres 2018. Das Wiesenthal-Zentrum wirft der Bank vor, mit der Organisation «Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost» zusammenzuarbeiten, die sich für einen Israel-Boykott einsetze.

In einer Stellungnahme der Bank hiess es am Donnerstag, man sei seit rund zwei Jahren «mit unsachlichen Antisemitismusvorwürfen aus zwei verschiedenen politischen Lagern konfrontiert». Nach Vorwürfen der «Jerusalem Post» im Herbst 2016 wegen der Kontoführung für die «Jüdische Stimme» habe man zunächst die Geschäftsbeziehung mit dieser Organisation gekündigt. Dies sei jedoch massiv kritisiert worden, es habe wiederum Antisemitismusvorwürfe gegeben. «Nach dem Motto: Wie kann es sein, dass eine in Deutschland ansässige Bank einer jüdischen Organisation das Konto kündigt?»

Welle von Vorwürfen

Nach intensiven Gesprächen mit der «Jüdischen Stimme» und einer Distanzierung der Organisation von Gewalt gegen Israel und ihrer Anerkennung des Existenzrechts Israels, habe man das Konto im Januar wiedereröffnet. Dies habe eine neue Welle von Vorwürfen ausgelöst.

«Wir können und wollen nicht kontrollieren oder sanktionieren, was einzelne Mitglieder von Gruppen, die bei uns ein Konto haben, politisch denken», erklärte die Bank. «Gleichwohl haben wir eine klare Grenze definiert: Die BDS-Kampagne selbst würde bei uns niemals ein Konto erhalten. Ebenso ausgeschlossen wäre die Aufnahme von Geschäftsbeziehungen mit Organisationen, die Gewalt gegen Israel befürworten oder das Existenzrecht des jüdischen Staates infrage stellen.» BDS steht für «Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen» gegen Israel. Man habe ein externes Expertengutachten zur Positionierung der «Jüdischen Stimme» im Hinblick auf Antisemitismus in Auftrag gegeben. Es werde im März vorliegen.

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