Estland, Lettland und Litauen werden vor dem Hintergrund des russischen Angriffs auf die Ukraine ihre Energieimporte aus Russland einschränken.
strommangel
Stromleitungen. (Archiv) - dpa

Estland, Lettland und Litauen sind weiterhin Teil eines gemeinsamen, synchrongeschalteten Stromnetzes mit Russland und Weissrussland - des noch aus Sowjetzeiten stammenden sogenannten BRELL-Ringsystems.

Die Stromnetzbetreiber der drei EU- und Nato-Staaten haben ihre Übertragungskapazität für Stromimporte aus Russland nach eigenen Angaben in etwa halbiert. Damit solle die Sicherheit und Stabilität des Stromnetzes gewährleistet werden, teilten die Firmen am Donnerstag mit. Demnach kann künftig nur noch eine Gesamtmenge von 300 Megawatt über die bestehenden Stromleitungen fliessen.

Damit hängen sie infrastrukturell am Netz der beiden Nachbarländer im Osten - dies gilt in Tallinn, Riga und Vilnius als Sicherheitsrisiko.

Die Baltenstaaten hatten bereits in den vergangenen Jahren Schritte unternommen, um das Stromnetz der Region bis 2025 mit dem übrigen Kontinentaleuropa zu synchronisieren. Dazu wurden Starkstromleitungen nach Polen und Schweden gebaut, über die nun mehr Strom fliessen soll. Auch die lokale Stromerzeugung soll dabei helfen, den Systembetrieb sicherzustellen, wie der litauische Netzbetreiber mitteilte.

Litauen stoppte zudem russische Gasimporte über sein Flüssiggas-Terminal in der Hafenstadt Klaipeda, die bislang 20 Prozent des von der Anlage umgeschlagenen Gesamtvolumens ausmachten. Das sagte Energieminister Dainius Kreivys der Agentur BNS zufolge auf einer Pressekonferenz in Vilnius.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

NATOEU