Die juristischen Verfahren gegen Italiens Nationaldichter Dante Alighieri hatten zum Teil eine nebulöse Beweisgrundlage, wie ein Jurist am Freitag bei einer Anhörung in Florenz feststellte.
Ein Denkmal des Dichters Dante Alighieri in seiner Geburtsstadt Florenz. Foto: Klaus Blume/dpa
Ein Denkmal des Dichters Dante Alighieri in seiner Geburtsstadt Florenz. Foto: Klaus Blume/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Anwalt Alessandro Traversi verwies dabei nach Angaben der Nachrichtenagentur Adnkronos auch auf das politisch brisante Tauziehen, in das Dante um das Jahr 1302 in der toskanischen Metropole verwickelt war.

Der Poet, dessen 700-jähriger Todestag in diesem Jahr in Italien gross begangen wird, war damals zum Tode verurteilt worden. Am Freitag diskutierten Experten - grossteils online - die historischen Prozessabläufe, deren Akten in Archiven aufbewahrt wurden.

Dante Alighieri war 1265 in Florenz geboren worden. Sein Versepos «Die Göttliche Komödie» beschreibt eine fiktive Wanderung durch die drei Reiche des Jenseits. Die Dichtung zählt zu den bedeutendsten Werken der Weltliteratur. Dante, der auch politisch aktiv war, wurde Anfang des 14. Jahrhunderts in seiner Heimat staatsfeindlicher Umtriebe bezichtigt. Er wurde zunächst verbannt und zu einer Geldbusse verurteilt. Später folgte, weil er den Spruch nicht akzeptierte, ein Todesurteil.

Der Autor floh ins Exil und starb am 14. September 1321 in Ravenna. Die Initiative zur Neubewertung der Urteile war unter anderem von Traversi ausgegangen. Auch der Astrophysiker und Dante-Nachkomme Sperello di Serego Alighieri hatte sich dabei engagiert. Die Veranstaltung war vom Rat der Anwaltskammer von Florenz und dem Bürgermeister Dario Nardella unterstützt worden.

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