Grünen-Chefin Annalena Baerbock will auf dem Parteitag lieber keine Zustimmung von 100 Prozent als Kanzlerkandidatin. Denn das sieht sie als schlechtes Omen an.
Baerbock wurde 2019 mit dem Rekordergebnis von 97,1 Prozent zur Vorsitzenden der Grünen gewählt. Foto: Kay Nietfeld/dpa
Baerbock wurde 2019 mit dem Rekordergebnis von 97,1 Prozent zur Vorsitzenden der Grünen gewählt. Foto: Kay Nietfeld/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Grünen-Chefin Annalena Baerbock will auf dem Parteitag an diesem Samstag lieber nicht einstimmig zur Kanzlerkandidatin gewählt werden.

«100 Prozent werden es hoffentlich nicht», sagte sie in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. «Das wäre ja langweilig und hat es meiner Erinnerung nach auf einem Bundesparteitag der Grünen auch noch nicht gegeben. Das würde auch nicht zu unserer Partei passen.»

Der Grünen-Parteitag findet von Freitag bis Sonntag digital statt. Baerbock und ihr Co-Parteivorsitzender Robert Habeck sollen am Samstag zum Spitzenduo für die Bundestagswahl und Baerbock in derselben Abstimmung zur ersten Kanzlerkandidatin ihrer Partei gewählt werden.

Die 100 Prozent gelten als schlechtes Omen, seitdem die SPD Martin Schulz 2017 einstimmig zum Parteivorsitzenden und Kanzlerkandidaten kürte. Nur ein halbes Jahr später erzielte «Mister 100 Prozent» mit 20,5 Prozent das bisher schlechteste Ergebnis für seine Partei bei einer Bundestagswahl. Heute ist er Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Baerbock war 2019 mit dem Rekordergebnis von 97,1 Prozent zur Vorsitzenden der Grünen gewählt worden, Habeck erhielt «nur» 90,4 Prozent. Eine andere Zielmarke als 100 Prozent für die Wahl am Samstag will Baerbock sich und Habeck aber auch nicht setzen. «Wir stehen im Duell mit der Union um die Führung dieses Landes. Darauf konzentrieren wir unsere Kraft. Das ist unser Ziel.»

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