Aussenministerin Baerbock hat im Nordwesten des Iraks nahe der syrischen Grenze zentrale Schauplätze von Gräueltaten des IS besucht. Sie versprach den Menschen vor Ort Hilfe.
Annalena Baerbock legt Blumen am Friedhof von Kocho im Irak nieder.
Annalena Baerbock legt Blumen am Friedhof von Kocho im Irak nieder. - Michael Kappeler/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Aussenministerin Annalena Baerbock hat den Jesiden im Irak nach dem Völkermord durch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) Unterstützung beim Wiederaufbau und bei der Verfolgung der Täter versprochen.

«Kudschu ist einer dieser Orte, wo das Böse auf dieser Welt sein Gesicht gezeigt hat», sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag beim Besuch zentraler Schauplätze von Gräueltaten in der Region Sindschar nahe der syrischen Grenze. «Wir können diese Väter und Mütter, diese Kinder nie wieder zurückholen. Aber wir können dafür sorgen, dass die Täter dieser brutalen Verbrechen zur Verantwortung gezogen werden.»

Am 15. August 2014 hatten IS-Kämpfer in Kudschu nach einer zwölf Tage langen Belagerung der Schule des jesidischen Ortes die Männer, Jungen und älteren Frauen getrieben und ermordet. Andere Frauen und Mädchen wurden entführt und als Sexsklavinnen verkauft. Ein Grossteil der Familien lebt heute noch in Flüchtlingslagern in der kurdischen Autonomieregion. Kudschu ist Heimatort der jesidischen Menschenrechtsaktivistin und Friedensnobelpreisträgerin Nadia Murad.

Baerbock sagte, nachdem die internationale Gemeinschaft den Völkermord nicht habe verhindern können, habe diese eine Verantwortung, «dafür zu sorgen, dass Gerechtigkeit geschaffen wird». Damit der Völkermord nicht über Generationen vererbt werde, sei Unterstützung nötig. Zudem müsse Vertriebenen ermöglicht werden, wieder einen normalen Alltag zu haben.

Die Vereinten Nationen und der Bundestag haben die Verbrechen des IS an den Jesiden als Völkermord verurteilt. Baerbock legte in Kudschu weisse Rosen an einem Friedhof nieder. In der Region hatte der IS 2014 insgesamt mehr als 5000 Jesiden ermordet. Zehntausende wurden getötet, verschleppt und versklavt.

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