Baerbock verlangt wegen Amazonas-Zerstörung mehr Druck auf Brasilien
Die Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock verlangt für den Erhalt des Amazonas-Regenwalds mehr Druck der Bundesregierung auf Brasilien.

Das Wichtigste in Kürze
- Bundesregierung soll geplantes Freihandelsabkommen blockieren.
«Die Passivität der Bundesregierung ist nicht zu ertragen», sagte sie am Montag der Nachrichtenagentur AFP. «Im Prinzip nur Schweigen zum Walde.» Der Kampf um den Regenwald sei eine «Menschheitsaufgabe», betonte Baerbock.
Die Parteichefin begrüsste zwar die Verabredung der G7-Staaten vom Wochenende, Hilfe bei der Bekämpfung der verheerenden Waldbrände am Amazonas zu leisten. «Aber der Druck auf Brasilien muss wachsen, um die Zerstörung des Regenwaldes zu stoppen.» Die Bundesregierung solle dem Beispiel Frankreichs und Irlands folgen und das EU-Freihandelsabkommen mit dem südamerikanischen Wirtschaftsblock Mercosur blockieren.
«Das Abkommen heizt die Vernichtungsspirale im Amazonas nur an», argumentierte Baerbock. «Flächen werden für Sojaanbau und Fleischproduktion gerodet.» Wenn Klimaschutz für die Bundesregierung ernsthaft irgendeine Rolle spiele, müsse sie dies jetzt beweisen. «Freier Handel ja, aber nur mit Schutz des Waldes und des Klimas.»
Am Freitag hatte die Bundesregierung eine Blockade des Mercosur-Abkommens abgelehnt. Der Freihandelsvertrag enthalte «ein ambitioniertes Nachhaltigkeitskapitel mit verbindlichen Regelungen zum Klimaschutz», erklärte ein Regierungssprecher. Ein «Nichtabschluss» sei daher «nicht die geeignete Antwort auf das, was derzeit in Brasilien geschieht».