Autostrade per l'Italia: Ex-Manager unter Hausarrest
Vor zwei Jahren stürzte eine Brücke der «Autostrade per l'Italia» in Genua ein. Drei Personen stehen in diesem Zusammenhang unter Hausarrest

Das Wichtigste in Kürze
- Drei Personen stehen im Zusammenhang mit dem Brückeneinsturz in Genua unter Hausarrest.
- In drei Fällen seien andere juristische Einschränkungen verhängt worden.
Vor zwei Jahren ereignete sich ein tödlicher Brückeneinsturz in der italienischen Stadt Genua. Nun ist die Polizei gegen sechs ehemalige und aktuelle Manager des Autobahnbetreibers «Autostrade per l'Italia» vorgegangen.
Drei Personen seien unter Hausarrest gestellt worden. Das teilte die Finanzpolizei in der Hafenstadt in der Region Ligurien am Mittwoch mit.
Autostrade per l’Italia: Verdacht auf Betrug
In drei Fällen seien andere juristische Einschränkungen verhängt worden, wozu etwa Tätigkeitsverbote gehören können. Betroffen seien drei ehemalige Top-Manager des privaten Betreibers und drei aktuelle Führungskräfte des Unternehmens Autostrade per l’Italia.
Die Ermittler erläuterten, es bestehe der Verdacht des Angriffs auf die Verkehrssicherheit und des möglichen Betrugs.

Am 14. August 2018 brach in der Hafenstadt Genua die Morandi-Autobahnbrücke zusammen. Autos und Lastwagen stürzten in die Tiefe. 43 Menschen starben.
Verdacht auf Wartunsmängel
Hunderte, die unter der Hochbrücke wohnten, wurden obdachlos. Die Reste des Bauwerks wurden abgerissen. Im August 2020 ist der Neubau unter dem Namen Brücke San Giorgio eingeweiht worden.
Die Staatsanwaltschaft in Genua ermittelt nach eigenen Angaben seit längerem gegen mehr als 70 Menschen. Dabei handelt es sich teils um Beschäftigte des Autobahnbetreibers, aber auch gegen andere womöglich Verantwortliche.
Es besteht der Verdacht, dass es an der Brücke Wartungsmängel und andere Schwächen gab. Die Regierung in Rom ist dabei, die Besitzverhältnisse bei dem Unternehmen Autostrade per l’Italia zu verändern. Zudem soll es unter staatliche Kontrolle gestellt werden.