Augenzeugen aus der im Ukraine-Krieg stark umkämpften Hafenstadt Mariupol berichten von schlimmen Zuständen.
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Eine Familie flüchtet wegen des Ukraine-Kriegs aus Mariupol am 17. März 2022. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In der stark umkämpften ukrainischen Stadt Mariupol herrschen dramatische Zustände.
  • Augenzeugen berichten: «Hunderte Leichen lagen auf der Strasse».

Flüchtlinge aus der schwer umkämpften ostukrainischen Hafenstadt Mariupol berichten von dramatischen Zuständen. «Hunderte Leichen lagen auf der Strasse», schrieb eine Frau namens Olena aus der Stadt am Asowschen Meer der Deutschen Presse-Agentur.

Wegen der vielen Todesopfer im Ukraine-Krieg sei in einem Stadtteil eine Grube ausgehoben worden. In dem Massengrab seien sowohl Zivilisten als auch Militärs beigesetzt worden sein, berichtete Olena.

«Die Stadt Mariupol gibt es nicht mehr.» An ihrem Haus sei eine Garage von einer Rakete getroffen worden. «Ich habe kein Haus mehr.»

20 Tage ohne Trinkwasser in Keller überlebt

Sie habe insgesamt 20 Tage in einem Keller Schutz vor den Angriffen gesucht – ohne Trinkwasser. In dieser Zeit habe sie nur dank Regenwasser, geschmolzenem Schnee und Heizungswasser überlebt, schrieb Olena. Vor wenigen Tagen sei ihr mithilfe eines Nachbarn die Flucht in das nahegelegene Dorf Wolodarske gelungen. Sie habe jeden Tag Tagebuch in Mariupol geführt, «um nicht verrückt zu werden».

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Die Zerstörung in Mariupol im Ukraine-Krieg ist riesig (Satellitenbild vom 21. März 2022). - Keystone

Genau vor einem Monat hatte Russlands Präsident Wladimir Putin den Angriff auf das Nachbarland Ukraine befohlen. Seit Wochen gibt es schwere Kämpfe um die Hafenstadt Mariupol. Den örtlichen Behörden zufolge sollen schon mehr als 3000 Menschen getötet worden sein.

Ukraine-Krieg: Russische Truppen sollen Einwohner entführen

Der Stadtrat wirft russischen Truppen vor, Tausende Einwohner gegen ihren Willen nach Russland zu bringen. Sie kämen zunächst in Lager und würden von dort auf russische Städte verteilt. Pässe und andere ukrainische Dokumente würden ihnen abgenommen. Dafür gibt es keine unabhängige Bestätigung.

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