Astrazeneca-Chef kritisiert egoistisches Vorgehen bei Impfstoff-Beschaffung

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Grossbritannien,

Beim Weltwirtschaftsforum (WEF) hat der Chef des britischen Pharmakonzerns Astrazeneca, Pascal Soriot, das egoistische Vorgehen einiger Länder bei der Beschaffung von Corona-Impfstoffen angeprangert.

Eine Impfung mit dem AstraZeneca-Vakzin
Eine Impfung mit dem AstraZeneca-Vakzin - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Soriot: Einige Länder haben «Ich-zuerst»-Mentalität vertreten .

Die Entwicklung der Vakzine hätte ein Grund zum Feiern sein können, sagte Soriot bei der virtuellen Veranstaltung am Montag. Stattdessen hätten sich einige Länder vorgedrängelt und eine «Ich-zuerst»-Mentalität vertreten, fügte er hinzu.

Pascal kritisierte auch die weltweite Reaktion auf das Auftreten der Corona-Krise. «Global gesehen kann man mit Fug und Recht behaupten, dass wir besser auf diese Pandemie hätten vorbereitet sein können und sollen», sagte der Konzernchef.

Er hob jedoch lobend hervor, dass im Kampf gegen die Pandemie zunehmend eine internationale Zusammenarbeit entstehe. «Es gibt viele gute Beispiele für eine gewaltige öffentlich-private Zusammenarbeit in vielen Ländern», sagte er.

Astrazeneca steht in Brüssel derzeit massiv in der Kritik, weil es am Freitag mitgeteilt hatte, der EU zunächst weniger Corona-Impfdosen liefern zu können als vorgesehen. Grund seien Probleme in «einem Werk in unserer europäischen Lieferkette». Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen forderte Soriot am Montag auf, die Lieferzusagen an die EU einzuhalten. Die EU habe «beträchtliche Summen» in das Unternehmen investiert, um sicherzustellen, dass die Impfstoff-Produktion in Gang komme.

Beim virtuellen Davos-Treffen mahnte Soriot, in Zukunft müssten viele Länder mehr in die Prävention, Früherkennung und frühe Behandlung investieren. In vielen Industrienationen seien nur drei Prozent der Gesundheitsausgaben für Prävention vorgesehen. «Wir neigen also im Wesentlichen dazu, darauf zu warten, dass die Menschen krank werden, um dann zu versuchen, dagegen vorzugehen», kritisierte er.

Wegen der hohen Infektionszahlen in der Schweiz findet das Weltwirtschaftsforum in diesem Jahr nicht im berühmten Skiort Davos statt, sondern soll im Mai in Singapur stattfinden. Derzeit wird ein virtuelles Treffen abgehalten, bei dem es auch um die Bewältigung der Corona-Krise gehen soll.

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