Keine artgerechte Haltung: Tierschützer fordern längst ein Ende der sogenannten Delfinarien. Doch diese Art von Attraktion beschert vielen Zoos und Vergnügungsparks hohe Besucherzahlen. In Paris schliesst nun ein Delfinarium.
Tierschützer protestieren immer wieder gegen die Haltung von Delfinen in Gefangenschaft. Foto: Caroline Seidel/Symbolbild/dpa
Tierschützer protestieren immer wieder gegen die Haltung von Delfinen in Gefangenschaft. Foto: Caroline Seidel/Symbolbild/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Asterix-Freizeitpark bei Paris will sein Delfinarium schliessen.

«Die Entscheidung, das Delfinarium zu schliessen, basiert auf dem Wunsch des Parks, sich auf seine historische Tätigkeit als Vergnügungspark zu konzentrieren», hiess es in einer Mitteilung vom Montag.

In dem Delfinarium sind acht Delfine und mehrere Seelöwen untergebracht. Es gehört zu den Attraktionen des Parks. Tierschützer hatten in der Vergangenheit immer wieder gegen die Haltung der Tiere in Gefangenschaft protestiert.

Die Delfine sollen nun in den kommenden Monate in andere Delfinarien gebracht werden. Dem Park zufolge ist ein Auswilderungsprogramm keine Option, weil die Delfine aufgrund ihres Alters und ihres zumeist in Gefangenschaft verbrachten Lebens dafür nicht geeignet seien. Eine Wiederauswilderung sei unmöglich, sagte der Direktor des Parks, Nicolas Kremer, der Zeitung .

Kremer betonte, die Entscheidung für die Schliessung sei nicht wegen des Drucks von Politik und Tierschützern gefallen. Man habe schon lange darüber nachgedacht. «Der Asterix-Park ist in erster Linie ein Vergnügungspark, kein Tierpark», so Kremer.

Umweltministerin Barbara Pompili hatte zuletzt massgebliche Veränderungen für Delfinarien angekündigt. So dürften keine neuen Delfinarien mehr gebaut werden, hatte sie gesagt. Die Zucht in Gefangenschaft solle gestoppt werden. Ein entsprechender Gesetzentwurf wird in dieser Woche im Parlament diskutiert.

Die Tierschutzorganisation France begrüsste die Schliessung als «grossartige Nachricht». Die Tiere würden von den Parks rücksichtslos ausgebeutet. Die Organisation kritisierte auch, dass die Delfine nun in anderen Delfinarien untergebracht werden. Stattdessen hätte der Park warten sollen, bis in Europa in Planung befindliche Auffangstationen fertig seien. Den Vorwurf von Tierschützern wies Kremer zurück. Der «Asterix»-Freizeitpark wurde 1989 eröffnet und widmet sich der Welt der Comic-Helden Asterix und Obelix.

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