Asselborn wirft Türkei durch Rückführung von IS-Kämpfern Gefährdung Europas vor
Luxemburgs Aussenminister Jean Asselborn hat die Türkei wegen der geplanten Rückführung von gefangenen IS-Kämpfern in ihre Heimatländer vor einer Gefährdung der Sicherheit Europas und der Nahost-Region gewarnt.

Das Wichtigste in Kürze
- Luxemburgs Aussenminister: Ankara muss sich mit Nato- und EU-Partnern abstimmen.
«Es muss absolut verhindert werden, dass diese Barbaren wieder auf freien Fuss kommen», sagte Asselborn am Montag beim Treffen der EU-Aussenminister in Brüssel. «Befehle der Türkei» in der Frage seien deshalb nicht angebracht.
Die Türkei hatte Mitte Oktober eine Militäroffensive in Nordsyrien gestartet, um gegen die Kurdenmiliz YPG vorzugehen. In deren Gewahrsam befanden sich viele gefangene ausländische IS-Kämpfer, welche die Türkei nun in ihre Heimatstaaten zurückschicken will. Das türkische Innenministerium kündigte am Montag an, dass Ankara am Donnerstag sieben deutschstämmige IS-Kämpfer abschieben wolle. Am Montag wurde demnach bereits ein US-Dschihadist ausgewiesen.
Asselborn warnte davor, die Erfolge der internationalen Koalition gegen den IS zu gefährden. Wenn Ergebnis der jahrelangen Bemühungen sei, «dass diese Menschen wieder frei herumlaufen, dann ist das Ganze ja Unsinn gewesen». Er forderte die Türkei auf, sich mit den Partnern aus Nato und EU in der Frage abzustimmen.