Seit Sonntag liefern sich die Kaukasus-Nachbarländer Armenien und Aserbaidschan Gefechte. Bei den Kämpfen sind mindestens vier Personen gestorben.
Armenien
Soldat in der Grenzregion - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Armenien und Aserbaidschan bekämpfen sich seit Sonntag.
  • Bei den Gefechten sind mindestens vier Personen gestorben.
  • Russland warnt vor weiteren Eskalationen.

Den zweiten Tag in Folge haben sich Soldaten an der Grenze zwischen Aserbaidschan und Armenien am Montag Artillerie-Gefechte geliefert.

«Provokationen werden nicht unbeantwortet bleiben», sagte Armeniens Regierungschef Nikol Paschinjan bei einem Regierungstreffen am Montag. Bei den Kämpfen in der Grenzregion Tawusch im Nordosten des Landes wurden bisher vier aserbaidschanische Soldaten getötet.

Die beiden Länder werfen sich gegenseitig vor, mit den neuen Feindseligkeiten begonnen zu haben. Sie befinden sich seit fast 30 Jahren in einem Konflikt um die Kontrolle über die Region Berg-Karabach. Die Auseinandersetzung vom Sonntag ereignete sich aber fern von diesem umstrittenen Gebiet.

Russland ruft zur Zurückhaltung auf

Armeniens Aussenminister Sohrab Mnatsakanjan beriet in einem Telefonat mit der Führung der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS). Diese Organisation ist ein von Russland geführtes Militärbündnis. Das russische Aussenministerium bezeichnete «jede weitere Eskalation, die die regionale Sicherheit gefährdet» als «inakzeptabel.» Weiter rief das Aussenministerium Russlands die Konfliktparteien zur «Zurückhaltung» auf.

Ilham Alijew
Aserbaidschans regierender Präsident Ilham Alijew bei der Stimmabgabe in Baku. - sda

Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew warf Armenien vor, mit diesem «militärischen Abenteuer» die OVKS in die Kämpfe verwickeln zu wollen. Der türkische Aussenminister Mevlüt Cavusoglu machte seine Unterstützung für Aserbaidschan deutlich: «Was Armenien getan hat, ist inakzeptabel.» Aserbaidschan sei mit der Türkei an seiner Seite «nicht alleine.»

Alijew hatte vor ein paar Tagen kritisiert, die Gespräche zur Beilegung des Konflikts um Berg-Karabach seien festgefahren. In diesem Zusammenhang schloss er einen neuen militärischen Konflikt mit Armenien nicht aus. Ein solcher könnte die Regionalmächte Russland und die Türkei, die in der Region um Einfluss ringen, in den Konflikt hineinziehen.

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