Der frühere Verteidigungsminister von Berg-Karabach wurde festgenommen. Der Mann wurde aufgegriffen, als er in Richtung Armenien das Land verlassen wollte.
Ein Kruzifix hängt in einem Auto, das durch Beschuss durch aserbaidschanische Artillerie während eines militärischen Konflikts in selbsternannten Republik Berg-Karabach beschädigt wurde. Foto: Dmitri Lovetsky/AP/dpa
Ein Kruzifix hängt in einem Auto, das durch Beschuss durch aserbaidschanische Artillerie während eines militärischen Konflikts in selbsternannten Republik Berg-Karabach beschädigt wurde. Foto: Dmitri Lovetsky/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das autoritär geführte Aserbaidschan hat nach dem Sieg über Berg-Karabach den früheren Verteidigungsminister der international nicht anerkannten Republik im Südkaukasus festgenommen. Lewon Mnazkanjan sei gefasst geworden, als er Berg-Karabach in Richtung Armenien habe verlassen wollen, teilte der Grenzschutz der ehemaligen Sowjetrepublik am Freitag mit.

Mnazkanjan, der von 2015 bis 2018 Verteidigungsminister von Berg-Karabach (Arzach) war, sei nun in die aserbaidschanische Hauptstadt Baku gebracht worden.

Ex-Verteidigungsminister Lewon Mnazkanjan gefasst

Zuvor war bereits der frühere Regierungschef der Region, Ruben Wardanjan, festgenommen worden.

Berg-Karabach liegt zwar auf aserbaidschanischem Staatsgebiet, wurde aber mehrheitlich von ethnischen Armeniern bewohnt und war zwischen den beiden verfeindeten Ex-Sowjetrepubliken Jahrzehnte lang umkämpft. Vergangene Woche startete Aserbaidschan eine Militäroperation zur Eroberung Berg-Karabachs. Nur einen Tag später ergaben sich die unterlegenen Karabach-Armenier.

Während der kurzen Kämpfe kamen armenischen Angaben zufolge mehr als 200 Menschen ums Leben. Mehr als 400 weitere wurden demnach verletzt. Aus Angst vor Unterdrückung und Gewalt durch Aserbaidschaner sind bereits rund 89 000 armenische Zivilisten aus Berg-Karabach nach Armenien geflüchtet.

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