In der Debatte über die Gefahren beim öffentlichen Tragen der Kippa hat der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung seine Warnung an in Deutschland lebende Juden verteidigt.
Mann mit Kippa in Frankfurt am Main
Mann mit Kippa in Frankfurt am Main - dpa/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Klein: Aussage als «Aufruf zum Handeln» gemeint.
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Er habe aufrütteln wollen «und der Öffentlichkeit klar machen, dass wir handeln müssen, bevor es zu spät ist», sagte Felix Klein der «Bild»-Zeitung vom Montag. Seine Aussage sei «als Aufruf zum Handeln» gemeint.

Der Kampf gegen Antisemitismus und der Schutz der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland müsse als «gesamtgesellschaftliche Aufgabe» betrachtet werden, forderte Klein. Am Wochenende hatte der Antisemitismusbeauftragte eine Debatte über das Tragen der Kippa ausgelöst und den Zeitungen der Funke Mediengruppe gesagt, er könne «Juden nicht empfehlen, jederzeit überall in Deutschland die Kippa zu tragen».

Zentralratspräsident Josef Schuster pflichtete Klein bei, dass Juden sich in einigen Grossstädten tatsächlich potenziell einer Gefährdung aussetzten, wenn sie als Juden zu erkennen seien. Israels Präsident Reuven Rivlin reagierte hingegen entsetzt auf Kleins Warnung und kritisierte eine «Kapitulation vor dem Antisemitismus».

Israels Botschafter Jeremy Issacharoff warnte in der «Bild»-Zeitung nun, die «Verschleierung der jüdischen Identität» könne nicht die Antwort auf das wachsende Phänomen des Antisemitismus in Deutschland sein. Stattdessen müsse mittels «Erziehung im weiteren Sinne und strikter Durchsetzung mit der vollen Kraft des Gesetzes» die Sicherheit der jüdischen Gemeinde in Deutschland gewährleistet werden. Antisemitismus ziele nicht nur auf Juden, sondern auch auf die Grundlagen der deutschen Demokratie, warnte Issacharoff.

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