Terror

Anti-Terror-Ermittlungen nach tödlichem Messerangriff bei Paris eingeleitet

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Frankreich,

Bei einem mutmasslich islamistisch motivierten Anschlag hat ein Messerangreifer in einem Kommissariat in der französischen Kleinstadt Rambouillet bei Paris eine Polizeimitarbeiterin getötet.

Polizisten sichern den Tatort in Rambouillet ab
Polizisten sichern den Tatort in Rambouillet ab - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • 36-Jähriger tötet Polizeimitarbeiterin und ruft «Allahu Akbar».

Der Täter, ein Tunesier, wurde von Polizeischüssen getroffen und ist ebenfalls tot, wie die Behörden am Freitag mitteilten. Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft zog die Ermittlungen an sich. Präsident Emmanuel Macron betonte, Frankreich werde den Kampf gegen den «islamistischen Terrorismus niemals aufgeben».

Der mit einem Messer bewaffnete Mann hatte die Verwaltungsbeamtin am frühen Nachmittag angegriffen, als die Frau aus ihrer Mittagspause in das Polizeirevier zurückkam. Laut Zeugenaussagen rief er dabei «Allahu Akbar» (Gott ist gross), wie die Nachrichtenagentur AFP aus Ermittlungskreisen erfuhr. Er verletzte die Frau mit Stichen schwer am Hals; die Mutter zweier Kinder erlag kurze Zeit später ihren schweren Verletzungen. Am Freitagabend gaben die Ermittler das Alter des Opfers mit 49 Jahren an, nachdem zunächst von einer 48-Jährigen die Rede gewesen war.

Der Angreifer wurde durch Schüsse eines Polizisten ebenfalls lebensgefährlich verletzt und starb. Nach Angaben aus Polizeikreisen handelt es sich um einen 36-jährigen Tunesier, der den Sicherheitsbehörden nicht wegen früherer Vergehen bekannt war. Er soll 2009 zunächst ohne Papiere nach Frankreich gekommen sein, seither aber eine Aufenthaltserlaubnis erlangt haben. Nach Rambouillet soll er erst kürzlich gezogen sein. Anti-Terror-Staatsanwalt Jean-François Ricard sagte, «Äusserungen des Angreifers» deuteten auf ein terroristisches Motiv hin.

Präsident Macron verurteilte die Tat im Online-Dienst Twitter. Die getötete Frau, Stéphanie, sei «in ihrem Kommissariat in Rambouillet, im bereits gebeutelten Yvelines, getötet» worden. Im Département Yvelines, in dem Rambouillet liegt, war im vergangenen Jahr der Lehrer Samuel Paty von einem Islamisten enthauptet worden, weil er Mohammed-Karikaturen im Unterricht gezeigt hatte. «Wir werden den Kampf gegen den islamistischen Terrorismus niemals aufgeben», betonte Macron. Die «Nation» stehe an der Seite der Familie und der Kollegen des Opfers sowie an der Seite der Sicherheitskräfte.

Zuvor hatte bereits der französische Regierungschef Jean Castex die «barbarische Tat» verurteilt. Gemeinsam mit Innenminister Gérald Darmanin reiste er unverzüglich zum Tatort. Darmanin kündigte an, die Sicherheitsvorkehrungen vor Polizeiwachen landesweit zu erhöhen.

Die Präsidentin der Pariser Grossraumregion Ile de France, Valérie Pécresse, sagte dem Fernsehsender BFM-TV, es gebe weiter eine «starke Bedrohung» gegen die Polizei in Frankreich. Polizisten und Soldaten waren in den vergangenen Jahren immer wieder Ziel islamistischer Angriffe. Die Polizeigewerkschaft Alliance schrieb auf Twitter: «Erneut hat der Horror die Ordnungskräfte getroffen.»

Die Gemeinde Rambouillet ist vor allem durch ihr Schloss aus dem 14. Jahrhundert bekannt und hat rund 26.000 Einwohner. Die Kleinstadt ist aus der Geschichte bekannt: Im Jahr 1960 einigten sich der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer und Frankreichs Präsident Charles de Gaulle auf Schloss Rambouillet auf einen deutsch-französischen Vertrag. Im Jahr 1999 fanden dort Friedensverhandlungen im Kosovo-Konflikt statt, die aber scheiterten.

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