Gemäss britischen Geheimdienstinformationen zahlen die russischen Streitkräfte einen unverhältnismässig hohen Preis, um die Stadt Bachmut zu erobern.
Ukraine Krieg Bachmut
Ukrainische Soldaten auf einer Haubitze in der Nähe von Bachmut, aufgenommen am 2. Dezember 2022. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Russland zahlt einen unverhältnismässig hohen Preis, um die Stadt Bachmut zu erobern.
  • Die Einnahme könne Russland die Gelegenheit eröffnen, grössere urbane Zentren anzugreifen.
  • Trotzdem wäre sie nur von «eingeschränktem operationellem Wert», so die Einschätzung.

Russische Truppen in der Ukraine haben sich in einen unverhältnismässig aufwendigen Kampf um die Stadt Bachmut verbissen. Dies ist die Ansicht britischer Militärexperten, wie am Samstag dem täglichen Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums zu entnehmen war.

Demnach stehe der Vorteil, der durch die Eroberung der Stadt in der Region Donezk erwachsen würde, in keinem Verhältnis. Die russischen Truppen zahlten einen hohen Preis, um die Stadt mit rund 70'000 Einwohnern zu erobern.

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Streitkräfte der «Volksrepublik Donezk» feuern einen Mörser in der Nähe von Bachmut, aufgenommen am 1. Dezember 2022. - Keystone

Ein Grossteil der russischen Bemühungen und Feuerkraft sei auf einen etwa 15 Kilometer langen Sektor der befestigten Front konzentriert. Der Plan sei wohl, die Stadt einzukreisen. Dabei habe es im Süden kleine Fortschritte gegeben.

Einnahme von Bachmut von «eingeschränktem operationellem Wert»

Die Einnahme Bachmuts könnte Russland die Gelegenheit verschaffen, grössere urbane Zentren wie die Städte Kramatorsk und Slowjansk zu bedrohen. Trotzdem wäre sie nur von «eingeschränktem operationellem Wert», so die Einschätzung der Briten weiter. Es sei daher eine realistische Möglichkeit, dass die Eroberung der Stadt in erster Linie ein symbolisches, politisches Ziel geworden ist.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Dabei beruft es sich auf Geheimdienstinformationen. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

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