Angeklagter in Hillsborough-Prozess zu 7500 Euro Geldstrafe verurteilt
Im Prozess um die tödliche Massenpanik im britischen Hillsborough-Stadion vor 30 Jahren ist einer der Angeklagten am Montag zu einer Geldstrafe in Höhe von 6500 Pfund (7500 Euro) verurteilt worden.

Das Wichtigste in Kürze
- Opfer-Angehörige reagieren entsetzt.
Der damalige Sicherheitsbeauftragte des Gastgeber-Clubs Sheffield, Graham Mackrell, war bereits im April wegen Verletzung der Sicherheitsregeln schuldig gesprochen worden - das Strafmass wurde aber erst jetzt verkündet. Er ist bislang der einzige Verurteilte im Hillsborough-Prozess.
Angehörige der 96 Todesopfer hatten ein deutlich höheres Strafmass erwartet und zeigten sich nach der Urteilsverkündung durch ein Gericht im nordwestenglischen Preston schockiert.
Vor Beginn eines Spiels zwischen Liverpool und Nottingham Forest im Hillsborough-Stadion im nordenglischen Sheffield hatte es am 15. April 1989 ein tödliches Gedränge gegeben. 96 Menschen starben. Ein Gericht hatte 2016 die Polizei für die Tragödie verantwortlich gemacht. Sie hatte unter anderem ein Tor geöffnet, durch das etwa 2000 zusätzliche Liverpool-Fans auf die bereits überfüllte Tribüne strömten.
Mackrell hatte im Prozess mit dem Hauptangeklagten, dem damaligen Polizei-Einsatzleiter David Duckenfield, auf der Anklagebank gesessen. Die Verhandlung gegen Duckenfield war im April jedoch ohne Urteil zu Ende gegangen, da die Geschworenen sich bei der Schuldfrage uneins waren. Im Juni könnte entschieden werden, ob ein neues Verfahren eröffnet wird.