Amnesty International hat dem inhaftierten Kremlgegner Alexej Nawalny wieder den Status eines «gewaltlosen politischen Gefangenen» zuerkannt.
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Der Kremlkritiker Alexej Nawalny. (Archivbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Amnesty International stuft Alexej Nawalny erneut als politischen Gefangenen ein.
  • Die zwischenzeitliche Aberkennung des Status sei eine «Fehlentscheidung» gewesen.
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Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat dem inhaftierten Kremlgegner Alexej Nawalny wieder den Status eines «gewaltlosen politischen Gefangenen» zuerkannt. Die zwischenzeitliche Aberkennung sei eine «Fehlentscheidung» gewesen, für deren Auswirkungen man sich entschuldige, hiess es in einer Mitteilung vom Freitag.

Amnesty hatte sich bei dem Schritt Ende Februar auf Beschwerden über diskriminierende Reden Nawalnys in den 2000er Jahren berufen. Die Unterstützer des Oppositionellen reagierten damals empört, weil sie hinter diesen Beschwerden eine Strategie kremltreuer Propagandisten vermuteten.

Nawalny stand immer wieder wegen des Verdachts in der Kritik, rechtsradikal zu sein - unter anderem, weil er sich vor Jahren am Marsch russischer Nationalisten beteiligt hatte und sich auch abfällig über Migranten äusserte.

Nawalny entschuldigte sich für frühere Aussagen

Für einige der Aussagen, die er als junger Mann traf, hat sich der heute 44-Jährige später entschuldigt. «Wir erkennen an, dass sich Meinungen und Verhalten eines Einzelnen mit der Zeit ändern können», heisst es nun in dem Amnesty-Schreiben.

Als «gewaltlose politische Gefangene» bezeichnet Amnesty unter anderem Menschen, die aufgrund politischer Ansichten festgehalten werden und weder selbst Gewalt angewendet noch befürwortet haben.

Die Menschenrechtler warfen der russischen Regierung zudem vor, die zwischenzeitliche Aberkennung des Status als politischer Gefangener genutzt zu haben, um Nawalnys Rechte weiter zu verletzen. Das sei «der Höhepunkt der Heuchelei» gewesen, nachdem der Staat zuvor versucht habe, den Putin-Gegner zu ermorden.

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