Am Wochenende rollen die Reisewellen
14 von 16 deutschen Bundesländern sind in den Ferien: Die Autobahnen stossen deshalb an Kapazitätsgrenzen, sagt der ADAC voraus.

Mit dem Start der Sommerferien in fünf weiteren deutschen Bundesländern erwartet der ADAC am kommenden Wochenende (25. bis 27. Juli), dass Autobahnen vielerorts an ihre Kapazitätsgrenzen stossen werden. Auf Autourlauber warten wieder «extreme Bedingungen».
In 14 Bundesländern sind dann Sommerferien: Berlin, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein kommen dazu, nur in Bayern und Baden-Württemberg läuft noch die Schule. «Reisewellen aus der Mitte und dem Westen Deutschlands, aus den östlichen Bundesländern und nun dem gesamten Norden machen sich auf den Weg an die Küsten, in die Berge und vor allem in den Süden», erwartet der Auto Club Europa (ACE).
Lieber in der Woche oder nachts fahren
Staugefahr herrscht besonders an den 1250 Autobahnbaustellen, die der ADAC aktuell zählt. Wer flexibel ist, fährt lieber zwischen Dienstag und Donnerstag in den Urlaub – oder nachts. Die schlimmsten Staus seien am Freitagnachmittag, Samstagvormittag und Sonntagnachmittag zu erwarten.
Immerhin: Auf stark belasteten Autobahnabschnitten gilt wegen des Sommerreiseverkehrs ein Fahrverbot für Lkw über 7,5 Tonnen – und zwar an allen Samstagen vom 1. Juli bis einschliesslich 31. August, jeweils von 7 bis 20 Uhr, wenn im jeweiligen Bundesland Schulferien sind.
Besonders belastet sind ADAC und ACE zufolge die Fernstrassen von und zur Nord- und Ostsee, die Ballungsräume Berlin, Hamburg, Leipzig, Rhein-Ruhr, Rhein-Main-Neckar, Stuttgart und München sowie diese Strecken (oft in beiden Richtungen): A 1 Köln – Dortmund – Münster – Osnabrück – Bremen – Lübeck, A 2 Dortmund – Hannover – Berlin, A 3 Arnhem – Oberhausen – Frankfurt – Nürnberg – Passau, A 4 Erfurt – Chemnitz – Dresden – Görlitz, A 5 Hattenbacher Dreieck – Frankfurt – Heidelberg – Karlsruhe – Basel, A 6 Mannheim – Heilbronn – Nürnberg, A 7 Flensburg – Hamburg – Hannover – Kassel – Würzburg – Ulm – Füssen/Reutte, A 8 Karlsruhe – Stuttgart – München – Salzburg und Neunkirchen – Saarlouis, A 9 Berlin – Leipzig – Nürnberg – München, A 10 Berliner Ring, A 11 Berliner Ring – Dreieck Uckermark, A 19 Dreieck Wittstock – Rostock, A 20 Lübeck – Rostock, A 23 Hamburg – Heide, A 24 Hamburg – Berlin, A 31 Bottrop – Leer, A 40 Essen – Duisburg – Venlo, A 43 Wuppertal – Recklinghausen, A 45, Hagen – Giessen – Aschaffenburg, A 57 Köln – Krefeld – Goch, A 61 Mönchengladbach – Koblenz – Ludwigshafen, A 81Heilbronn – Stuttgart, A 93 Inntaldreieck – Kufstein, A 95 Garmisch-Partenkirchen – München, A 99 Umfahrung München
In den südlichen Nachbarländern setzt sich der starke Reiseverkehr fort. Zu den Problemstrecken zählt der ADAC in Österreich die Fernpass-, Brenner-, Inntal-, Karawanken-, Pyhrn-, Rheintal- und Tauernroute und in der Schweiz die Gotthardautobahn.
Die aktuellen Reisezeiten in Echtzeit lassen sich für viele wichtige Transitkorridore des österreichischen Autobahnnetzes in nördlicher und südlicher Richtung auf der Internetseite der Asfinag einsehen.
Weiterhin viel Geduld müssen Reisende mitunter auch auf den Fernstrassen zu den italienischen, kroatischen und französischen Küsten aufbringen. Ebenso in Richtung Nordeuropa, von und nach Polen, den Niederlanden und Tschechien (Tunnelsanierungen in Grenznähe auf der D 8 Dresden – Prag).
Geduldsprobe an den Grenzen
Wegen Einreisekontrollen kann es an den Grenzen länger dauern, etwa von Österreich kommend. Wartezeiten sind laut ADAC an den Übergängen Suben (A 3 Linz – Passau), Walserberg (A 8 Salzburg – München) und Kiefersfelden (A 93 Kufstein – Rosenheim) wahrscheinlich.
Doch auch bei der Ausreise aus Deutschland kann es durch Kontrollen Verzögerungen geben. Betroffen sind laut ADAC vor allem Dänemark, die Niederlande, Frankreich und Polen.
Gute Nerven kann es auch für Fahrten nach Slowenien und Kroatien, Griechenland und in die Türkei brauchen, so der Verkehrsclub weiter: Wartezeiten von einigen Stunden seien in der Hauptreisezeit keine Seltenheit.