Im Streit über die Reform der europäischen Migrationspolitik lehnt Albanien eine Errichtung von EU-Asylzentren auf seinem Staatsgebiet kategorisch ab.
EU-Flüchtlingslager kommen für Albaniens Ministerpräsident Edi Rama nicht in Frage.
EU-Flüchtlingslager kommen für Albaniens Ministerpräsident Edi Rama nicht in Frage. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Auch als Gegenleistung für einen EU-Beitritt wird Albanien keine Flüchtlingszentren bauen.
  • Albaniens Ministerpräsident Edi Rama lehnt dies vehement ab.
  • Unterdessen verzögern sich die EU-Beitrittsgespräche mit Albanien und Mazedonien.

Albanien lehnt die Errichtung von Asylzentren der EU ab. Sein Land wolle derartige Flüchtlingslager nicht errichten, wenn es bedeute, «verzweifelte Menschen irgendwo abzuladen wie Giftmüll, den niemand will.» Dies sagte Albaniens Ministerpräsident Edi Rama der deutschen «Bild»-Zeitung.

Auch als Gegenleistung für einen EU-Beitritt werde sein Land keine Flüchtlingszentren einrichten. Zugleich bekräftigte er, Albanien werde immer bereit sein, einen gerechten Beitrag zur Bewältigung der europäischen Last zu leisten.

Aber das könne nicht heissen, dass sein Land die Probleme für alle schultere. Es sei eine «gefährliche Lösung, Albanien zum Wellenbrecher für Europas Flüchtlinge» machen zu wollen, führte er weiter aus.

EU uneins über Verhandlungen

Die EU-Beitrittsgespräche mit Mazedonien und Albanien verzögern sich unterdessen. Die EU-Staaten hätten den Weg für eine Entscheidung darüber im Juni 2019 geebnet, hiess es in einem Dokument, das die Europa-Minister der 28 Mitgliedsstaaten am Dienstag veröffentlichten.

Zuvor müssten die Balkan-Staaten aber eine Justizreform in Angriff nehmen sowie Korruption und organisierte Kriminalität bekämpfen, bevor dann die Verhandlungen offiziell Ende kommenden Jahres begonnen werden könnten.

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