Die EU-Kommission hatte am Dienstag die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit den Balkanländern Albanien und Mazedonien empfohlen. Heute äussert sich der albanische Ministerpräsident Edi Rama zu einem möglichen Beitritt.
EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini bei einem Besuch in Albanien. Hier mit Ministerpräsident Edi Rama.
EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini bei einem Besuch in Albanien. Hier mit Ministerpräsident Edi Rama. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Albanien und Mazedonien wurden als EU-Beitrittskandidaten vorgeschlagen.
  • Albaniens Ministerpräsident Rama spricht nun über Chancen und Gefahren.

Der albanische Ministerpräsident Edi Rama hat an die Politiker in Deutschland appelliert, einer Aufnahme von EU-Beitrittsverhandlungen mit seinem Land keine Steine in den Weg zu legen. «Es gibt eine klare Sorge, dass Individuen und Kräfte in der EU Dinge vermischen wollen, die nicht vermischt werden sollten», sagte er der «Süddeutschen Zeitung» am Samstag.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) halte er für eine Unterstützerin. Er wisse aber, «dass es Abgeordnete gibt, die überzeugt werden müssen auf Grundlage von Fakten und Ergebnissen».

«Wir klopfen nicht an die Tür der EU, um gleich morgen Mitglied zu werden. Wir wollen uns nur endlich an den Verhandlungstisch setzen», sagte Rama. Zugleich warnte er vor Enttäuschung in seinem Land. «Die Empfehlung der Kommission ist kein Geschenk, kein Almosen. Sie fusst auf unseren Leistungen», sagte Rama. Würden diese nun nicht gewürdigt, müssten die Menschen in Albanien das als unfair empfinden. «Wenn die EU-Perspektive getrübt wird und kurzsichtige Politik über langfristige Strategie siegt, werden die Menschen weggehen wollen», warnte er.

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