Mit drastischen Krisenwarnungen und Angriffen auf die deutsche Regierung wirbt die Partei Alternative für Deutschland (AfD) für ihre geplante Protestkampagne im Herbst. «Wir stehen vor der grössten Krise nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland», sagte Co-Parteichef Tino Chrupalla am Donnerstag in Berlin.
AfD-Fraktionsvorsitzende Alice Weidel bei einer Rede im Bundestag.
AfD-Fraktionsvorsitzende Alice Weidel bei einer Rede im Bundestag. - Michael Kappeler/dpa

«Die Menschen werden reihenweise ihre Jobs verlieren», sagte die Co-Vorsitzende Alice Weidel.

Sie prophezeite langfristig einen «Währungscrash» und eine Deindustrialisierung Deutschlands. «Wir werden absolut verarmen». Den Euro nannte sie eine «sterbende Währung». Die AfD ist seit der Bundestagswahl vom September 2021 viertgrösste Fraktion im Parlament.

Die beiden AfD-Chefs hatten zu einer Pressekonferenz eingeladen, um erneut die Protestpläne der AfD für den Herbst zu erläutern. Unter dem Motto «Unser Land zuerst!» hat die Partei für den 8. Oktober in Berlin zu einer Demonstration aufgerufen.

Die AfD gibt der deutschen Regierung von Kanzler Olaf Scholz (SPD) die Schuld an der Inflation und den hohen Energiepreisen. Chrupalla warf Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erneut einen «Wirtschaftskrieg» gegen Russland vor. Den russischen Angriff auf die Ukraine hatte die AfD zwar offiziell verurteilt. Sie konzentriert sich aber vor allem auf die Gegenreaktionen des Westens, die sie ablehnt, und fordert eine Rücknahme der Sanktionen sowie Verhandlungen über die Inbetriebnahme der Gasleitung Nord Stream 2.

Chrupalla spricht immer wieder von «interessengeleiteter Aussenpolitik». «Wir haben mit diesem Ukraine-Krieg nichts zu tun. Uns wurde der Krieg nicht erklärt», sagte er am Donnerstag.

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